Duisburg-Buchholz. Seitdem Busse über die Daressalamstraße fahren, kommt es häufig zu Unfällen. Stadt lehnt eine Streckenänderung ab. Anwohner kämpfen weiter.

Seit dem Fahrplanwechsel fahren die Busse in der Afrikasiedlung durch die Daressalamstraße. Dabei kommt es in der engen Straße immer wieder zu Unfällen mit Bussen der DVG. Verschärft wird die Situation durch Falschparker. Eine erneute Streckenänderung lehnt die DVG ab. Das wollen die Anwohner nicht hinnehmen.

Horst Engels engagiert sich bereits seit dem Fahrplanwechsel im Oktober 2019 für eine Rücknahme der Maßnahme, die den Bewohnern der engen Daressalamstraße seitdem viermal stündlich den Bus vorbeischickt. Bis zur Fahrplanänderung benutzten die Busse ausschließlich die Lambarenestraße.

Anwohner lehnen die Argumente der DVG ab

Die Busse in Richtung Ehinger Berg werden seit der Fahrplanänderung durch die recht enge und oftmals zugeparkte Daressalamstraße geleitet, in der Gegenrichtung (Wolfssee) nutzen sie nach wie vor die Lambarenestraße. Vermutlich wollte die DVG damit eine noch höhere Belastung für die Anwohner der Lambarenestraße ausgleichen. Denn die Busse fahren jetzt alle 15 Minuten, bisher galt der 30-Minuten-Takt durch die Afrika-Siedlung. Auch sollten wohl auch Begegnungen der Busse auf der sechs Meter breiten Straße verhindert werden.

Horst Engels hält entgegenkommende Busse auf der Lambarenestraße für unproblematisch. Die Straße sei im Gegensatz zur Daressalamstraße übersichtlicher. Zudem würde eine Fahrplanänderung von fünf Minuten schon reichen, um Bus-Begegnungen auf der Lambarenestraße zu vermeiden.

Beim Zurücksetzen beschädigt DVG-Bus einen Pkw: 5600 Euro Sachschaden

„Die Daressalamstraße ist an ihrem Ende durch eine Kurve schlecht einsehbar“, stellt Engels klar, der auf einige Unfälle hinweist, die mit Bussen der Linie 941 dort bereits passiert sind. Einer der Betroffenen ist Frank Lorenz. Er wohnt am Ende der Daressalamstraße, wo die Anwohner einen „Gefahren-Hotspot“ ausgemacht haben.

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Dort habe ein Bus, bedingt durch unsachgemäß parkende Autos, beim Zurücksetzen seinen Pkw im Heckbereich erheblich beschädigt. Der Schaden betrug damals rund 5600 Euro. Lorenz sagt, der habe von vier weiteren Unfällen mit Bussen an dieser Stelle gehört.

Trotz Halteverbot parken immer noch Autos an der Gefahrenstelle

Jetzt besteht an der gefährlichen Ecke zur Lambarenestraße ein absolutes Halteverbot. Das hält etliche Pkw-Besitzer nicht davon ab, ihr Fahrzeug nach wie vor dort abzustellen, was zu zeitaufwendigen Abschleppaktionen führt.

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„Seit dem 1. Juni 2019 hat es auf der Daressalamstraße drei Verkehrsunfälle gegeben, an einem war ein Linienbus der DVG beteiligt“, sagt Polizeisprecherin Jaqueline Grahl auf Nachfrage dieser Zeitung. DVG- Sprecherin Kathrin Naß bestätigt mehrere Beschädigungen durch Busse an Pkw, ohne eine Anzahl nennen zu können: „Das liegt jedoch nicht nur an der Straßensituation vor Ort, sondern teilweise auch an falsch parkenden Autos.“ Die DVG versichert: „ Wir nehmen die Vorfälle aber zum Anlass, uns die Situation gemeinsam mit der Stadt Duisburg vor Ort anzuschauen. Die Erschließung der Siedlung ist im Nahverkehrsplan festgeschrieben und im Sinne der Daseinsvorsorge erforderlich.“

>>> Das sind die Argumente der Stadt

Die Stadt Duisburg erklärt, durch die neue, 15-minütige (vorher 30-minütige) Taktung wäre die Belastung für die Anwohner der Lambarenestraße zu stark gewesen. Immerhin wären dort in beiden Richtungen stündlich acht Busse unterwegs gewesen.

Zudem hätte es bei unvermeidlichen Busbegegnungen auf der ebenfalls nicht gerade breiten Straße Probleme gegeben. Aus diesem Grunde habe man für beide betroffenen Straßen den Ein-Richtungs-Verkehr eingeführt.