Duisburg-Huckingen. Der Bürgerverein Huckingen hat Ideen entwickelt, wie die Sicherheit vor der Albert-Schweitzer-Grundschule erhöht werden kann. Die Vorschläge.

Der Bürgerverein Huckingen hat offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Auch dort ist die unbefriedigende Verkehrssituation vor der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsgrundschule bekannt. Sogar seit 2020, wie Vorstandsmitglied Dietmar Ahlemann berichtet: „Wir sind seinerzeit von Vertretern der Schulpflegschaft angesprochen worden und haben beschlossen, das Thema aufzugreifen.“

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Nach ersten Gesprächen mit der Schulpflegschaft, der Schule und Ortsterminen mit der Polizei wuchs die Idee, die allmorgendliche chaotische Situation, in der Regel verursacht durch heranbrausende „Elterntaxis“, durch eine Einbahnstraßenregelung zu entschärfen.

Elternhaltestelle sollte für Beruhigung der Verkehrssituation sorgen

Eigentlich war die auf der Straße „Im Ährenfeld“ vorgesehene Elternhaltestelle für die Beruhigung der Verkehrssituation vorgesehen. Die wird auch genutzt. Allerdings nicht so, wie es gedacht war. Ahlemann: „Die Eltern parken dort und bringen dann aber ihre Kinder bis zum Schultor.“ Und ergänzt: „Das sollte eigentlich anders ablaufen. Die Kids sollten die letzte Strecke bis zur Schule selbstständig bewältigen, die Autos hätten so an den vorgesehenen Stellen nur eine kurze Verweildauer. So aber werden die Plätze unnötigerweise blockiert.“

Die Elternhaltestelle „Im Ährenfeld“ an der Albert-Schweitzer-Grundschule soll weiterhin genutzt werden.
Die Elternhaltestelle „Im Ährenfeld“ an der Albert-Schweitzer-Grundschule soll weiterhin genutzt werden. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Für gefährliche Situationen sorgen auch die Manöver der Mütter und Väter, die nach dem Absetzen ihrer Kids auf der Albert-Schweitzer-Straße ihr Auto unmittelbar vor der Schule wenden, um schneller zum nächsten Ziel zu kommen. Aus diesem Grund hat Schulleiter Andreas Geselbracht die Schüler mit ins Boot genommen und mit ihnen eine Verkehrszählung kurz vor Schulbeginn gemacht. Die Zählung ergab, dass innerhalb von 20 Minuten zwischen 60 und 75 Fahrzeuge vor der Schule vorfuhren, um ihren jungen Insassen den kürzestmöglichen Weg zur Klasse zu ermöglichen. „Und an dem Tag war es trocken“, sagt Andreas Geselbracht.

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Diese Situation versucht der Bürgerverein aufzulösen. Dietmar Ahlemann: „Wir haben uns Zeit genommen, um alle Argumente abzuwägen, haben viele Gespräche geführt, wollten ein tragfähiges Konzept entwickeln.“ Dabei erscheint nicht nur dem Bürgerverein die Einbahnstraßen-Regelung als eine zielführende und schnell umzusetzende Lösung, auch die Beteiligung der Anwohner der Albert-Schweitzer-Straße zeigt eine positive Resonanz. „Wir haben 110 Anliegerhaushalte befragt, 55 haben geantwortet. Davon stimmten rund 70 Prozent unserem Vorschlag zu“, so der Schriftführer des Bürgervereins, der dieses Ergebnis als „ein deutliches Votum für unseren Vorschlag“ wertet.

Riskante Wendemanöver vor der Schule entfallen durch Einbahnstraßenregelung

Der sieht im Detail so aus, dass die Albert-Schweitzer-Straße ab der Straße „Im Ährenfeld“ bis zur Straße „Am Bruchgraben“ zur Einbahnstraße umgewidmet werden soll. Damit werden riskante Wendemanöver vor der Schule schon mal ausgeschlossen. Die Sicherheit erhöhen sollen auch zwei Zebrastreifen. Einer soll an der jetzt bereits vorhandenen Straßenverengung vor dem Eingang eingerichtet werden, ein weiterer vor dem Zugang zum Schulhof. Zudem soll ein elektronisches Geschwindigkeitsanzeigegerät aufgestellt werden, dass die Fahrer auf eine Überschreitung des erlaubten Tempos auf der Straße vor dem Schulgelände deutlich hinweist. „Dafür haben wir schon einen Sponsor gefunden“, freut sich Dietmar Ahlemann.

Jetzt muss das entwickelte Gesamtpaket noch politisch „auf die Schiene gebracht werden“. Auch da waren die Huckinger nicht untätig. Mit Mandatsträgern der Bezirksvertretung Süd wurden Termine vor Ort durchgeführt. Die Resonanz auf die Vorschläge des Bürgervereins sei durchweg positiv. Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske war in ihrer Funktion als Mitglied der SPD-Fraktion auch frühmorgens dabei, um sich ein Bild zu machen. Sie begrüßt die Initiative des Bürgervereins und kann sich gut vorstellen, „dass ein starkes Votum der Bezirksvertretung Süd für diese Idee auch ein deutliches Zeichen an die Verwaltung wäre, dieses Projekt umzusetzen“.

Nächster Schritt: Antrag in der Bezirksvertretung Süd

Das wäre jetzt auch der nächste Schritt. Der Antrag soll in Kürze auf der Sitzung der Bezirksvertretung als Beschlussvorlage behandelt und diskutiert werden, um dann nach dem Willen aller Beteiligten nach einer erfolgreichen Abstimmung an die Verwaltung weitergereicht zu werden. Gut und schlüssig vorbereitet ist jedenfalls alles.

>>DIE SCHULE

  • Die städtische Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsgrundschule liegt im Ortsteil Huckingen und dient vornehmlich als Grundschule für die Kinder der Stadtteile Huckingen, Ungelsheim und Hüttenheim.
  • Aktuell wird die Schule von 419 Schülern besucht. Zur Schule gehört auch ein Parkplatz für Roller. Nach Aussage der Schulleitung wird der Parkplatz von knapp der Hälfte der Schüler genutzt.