Duisburg-Neudorf-Süd. Wiesen- und Wasserflächen des Masurensees wurden am Wochenende gesperrt. Dafür tummelten sich Menschen am Wasserspielplatz an der Regattabahn.

Während am vergangenen Wochenende das Duisburger Ordnungsamt am Masurensee in Wedau tätig war und Verstöße gegen Abstandsgebote oder Grillverbote aufnahm, tummelten sich zeitgleich zahlreiche Menschen am Wasserspielplatz an der Regattabahn. „Das war hier wie am Wannsee“, schreibt ein Leser an die Redaktion. „Lagernde Menschen dicht an dicht und der Eisverkäufer in seinem Wagen macht auch ohne Maske ein dickes Geschäft.“

Spaziergänger und Jogger suchten sich ihren Weg durch die Warteschlangen vor dem Eiswagen.

Wasserspielplatz an der Regattabahn: Rücksichtsloses Verhalten an Kinderspielplatz

„Ich bin zutiefst enttäuscht aber auch wütend und fassungslos über das krachend und nachhaltige Scheitern der abwartenden Strategie der verantwortlichen Fachverwaltung“, sagt Friedhelm Bliesner. Am Freitag Nachmittag hatte der 72-Jährige die Polizei über die Zustände an dem Wasserspielplatz informiert.

Nachdem er bei der Citywache niemanden erreicht hatte, versuchte er es über die Zentrale der Polizei. „Dort habe ich einer Mitarbeiterin die Sachlage detailliert erklärt, meinen Namen buchstabiert und mitgeteilt, dass ich vor Ort bleibe.“, berichtet Bliesner.

Die Leiststelle informierte umgehend das Ordnungsamt, das zunächst aber an einem zweiten „Brandherd“ an der Masurenallee eingebunden war. Gegen 19 Uhr waren die Einsatzkräfte dann vor Ort. „Ich verstehe das einfach nicht“, sagt Bliesner. „Die Menschen dort verhalten sich rücksichtslos und es interessiert keinen.“

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Zum Glück sei zumindest am Freitag die DLRG vor Ort gewesen. „Die ehrenamtlichen DLRG-Helfer haben die Schwimmer von den passierenden Kanuten der Kanuregatta getrennt. Nicht auszudenken, wenn es auch noch zu Badeunfällen gekommen wäre. Aber was ist mit sonstigen medizinischen Notfällen? Die Zufahrtsstraßen waren total zugeparkt“, sagt Bliesner, der die Situation bei seinem Triathlon-Training dort täglich beobachtet. „Am Samstag und Sonntag sah es dort genauso aus, nur dass die DLRG nicht vor Ort war.“

Verstöße gegen Corona-Reglen beim Ordnungsamt melden

Lange Warteschlangen vor dem Eiswagen am Wasserspielplatz.  
Lange Warteschlangen vor dem Eiswagen am Wasserspielplatz.   © Friedhelm Bliesner

„Die Situation am Wasserspielplatz hat der städtische Außendienst im Rahmen seiner personellen Möglichkeiten im Blick“, sagt Stadtsprecher Peter Hilbrands. Am vergangenen Freitag erfolgte am frühen Abend, nach 19 Uhr – aufgrund einer Beschwerde – eine Kontrolle an der Bertaallee. „Zu diesem Zeitpunkt konnten allerdings keinerlei Ordnungswidrigkeiten festgestellt werden“, sagt Hilbrands. Es befanden sich rund 30 spielende Kinder im Wasser des Parallelkanals. „Die Kinder wurden zum Verlassen des Wassers aufgefordert, was sie auch taten“, so der Stadtsprecher weiter.

60 Mitarbeiter sind im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Da weder Polizei noch Ordnungsamt überall präsent sein können, fordern Polizei und Ordnungsamt dazu auf, Verstöße zu melden. „Genau das habe ich getan“, sagt Friedhelm Bliesner. „Und vergeblich auf Kontrollen gewartet. Ich kann nur jedem raten, nicht mehr ohne Maske durch die Straßen zu laufen und um die Hotspots ganz weite Bögen zu schlagen.“

>>Bade- und Grillverbot in Duisburg

  • Wer die Regeln ignoriert und dabei erwischt wird, muss zahlen. Bei Verstößen gegen die Corona-Abstandsregeln wird ein Bußgeld von 200 Euro fällig. Wer sich über das Grillverbot hinwegsetzt, muss mit 250 Euro Bußgeld rechnen.
  • In Duisburg gilt in allen Gewässern ein striktes Badeverbot, mit drei Ausnahmen. Der Kruppsee, der Wolfsee und der Großenbaumer See mit ihren Freibädern sind zum Schwimmen freigegeben.
  • Wer Verstöße melden will, erreicht samstags bis 23 Uhr die Citywache, erreichbar unter 0203 283-3800, danach und sonntags die Zentrale, 0203 2800.