Duisburg. Die Temperaturen knacken die 20-Grad-Marke. Passend dazu dürfen ab Mittwoch die Freibäder wieder öffnen. Also ab in den Wolfssee?
Die Landesregierung hat beschlossen, dass die Freibäder am 20. Mai wieder öffnen können. Allerdings hat das Gesundheitsministerium erst am Wochenende die einzuhaltenden Hygiene- und Infektionsschutzstandards veröffentlicht. Für Frank Skrube, der für die Freibäder Wolfssee und Großenbaum verantwortlich ist, ist die Vorlaufzeit zu kurz.
Neuer Sand ist bestellt, die Anlage ist sauber, die Mitarbeiter der Freibäder in Großenbaum und am Wolfssee stehen in den Startlöchern – und warten. Denn die Landesregierung hat zwar mit dem kommenden Mittwoch ein Datum in den Raum gestellt, aber erst jetzt das Regelwerk für Schwimmer und Personal veröffentlicht. Für Frank Skrube, Vorsitzender des DJK SV Poseidon, dem Trägerverein des Freibads Wolfssee, sind die veröffentlichten Anforderungen noch nicht eindeutig genug. „Ich stehe in ständigem Kontakt mit Duisburg Sport“, sagt Skrube. „Um wirklich öffnen und ein Konzept vorlegen zu können, brauche ich noch konkretere Vorgaben. Vor dem 30. Mai werden wir wohl nicht starten können.“
Richtwert: mindestens zehn Quadratmeter Fläche pro Gast
Unklar ist ihm zum einen, wie viele Menschen gleichzeitig ins Freibad dürfen. Als Richtwert gilt ein Gast pro zehn Quadratmeter Fläche im Freibad. „Aber gilt das auch für eine Mutter mit ihren drei kleinen Kindern, die zusammen auf einer Decke liegen und auch zusammen ins Wasser gehen?“, fragt sich Skrube. „Das muss ich natürlich genau wissen, um den Zutritt zu regeln.“ Im Freibad selbst ist der Mindestabstand von 1,5 Metern sowohl an Land als auch im Wasser einzuhalten. „Hierzu sind in den Konzepten der Freibäder entsprechende organisatorische und räumliche Maßnahmen festzulegen“, heißt es im Regelwerk. „Gibt es also eine Begrenzung, wie viele Menschen gleichzeitig in den See dürfen?“, fragt sich Skrube. Dabei macht die Verordnung keinen Unterschied zwischen Naturbadesee und Becken. „Ein Becken könnte man leichter in Bereiche einteilen und die Zahl der Schwimmer reglementieren als in einem See.“
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Über eine mögliche Ansteckungsgefahr im Wasser macht er sich indes keine großen Sorgen. Die Seen sind zwar nicht gechlort aber eine Ansteckung sei wegen der Verdünnung im Wasser äußerst gering.
Registrierung der Besucher in Freibädern
Über die Vorgabe der Landesregierung, die Kontaktdaten und die Zeitpunkte des Besuchs der Gäste zu erfassen und vier Wochen lang zu speichern, macht sich Skrube auch Gedanken. „Wir überlegen gerade, ob wir eine Online-Registrierung für die Besucher anbieten sollen, oder ob es ausreicht, eine Liste am Eingang auszulegen. Eigentlich müsste dann ja auch der Personalausweis vorgezeigt werden, um die Angaben zu überprüfen“, sagt Skrube, der seit letztem Sommer auch Vorsitzender des Trägervereins vom Freibad Großenbaum ist. „Sonst bringen die Kontaktdaten ja nichts.“
Frank Skrube hofft, dass in den nächsten Tagen alle wichtigen Fragen geklärt und alle Maßnahmen getroffen sind. „Und dann steht einer Eröffnung eigentlich nichts mehr im Weg.“ Zudem will Skrube im Internet veröffentlichen, wann die erlaubte Besucherzahl in den beiden Bädern erreicht ist.
Stadt öffnet Bäder auch erst am 30. Mai
Auch die Stadt Duisburg bereitet sich auf die Öffnung der Freibäder vor und erstellt für jedes Bad individuelle Konzepte, damit die Vorgaben der Coronaschutzverordnung eingehalten werden können. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Duisburg dazu entschlossen, auch die städtischen Freibäder im Hinblick auf das Infektionsgeschehen frühestens zum 30. Mai zu öffnen.