Duisburg-Huckingen. Wegen der Coronakrise musste der Duisburger Reitverein Biegerhof seine Reitkurse einstellen. Jetzt braucht der Verein Spenden, um zu überleben.

Normalerweise tönen auf dem Biegerhof Kinderstimmen durch Stall und Reithalle, begleitet vom Klacken der Hufeisen. Doch in Zeiten von Corona ist das lebhafte Treiben auf dem Hof zum Erliegen gekommen. Um in dieser schwierigen Zeit überleben zu können, ist der Duisburger Reitverein 64 auf Hilfe angewiesen.

Der Biegerhof, den der Duisburger Reitverein 64 betreibt, bietet wegen Corona keine Reitstunden und Kurse mehr an. Normalerweise gibt es Reitstunden, Kinderkurse und Ferienfreizeiten. Besonders ärgerlich in der aktuellen Situation: Die traditionelle zweiwöchige Ferienfreizeit in den Osterferien, an der in den vergangenen Jahren jeweils rund 40 Kinder teilnahmen, musste der Reitverein absagen – 32 Kinder hatten sich schon angemeldet. Keine Reitferienfreizeit: Den Kindern fehlt der Spaß, dem Biegerhof das Geld.

Ein Problem: Der Verein weiß nicht, wie viel Geld er für die Coronakrise braucht

„Momentan fehlen uns definitiv Einnahmen“, sagt Melanie Faßbach, die Vorsitzende des Reitvereins. 12.000 Euro kostet jeder Monat. Die rund 190 Mitglieder zahlen ihre Beiträge zwar weiter, diese seien verglichen mit den sonstigen Einnahmen aber verschwindend gering. „Deshalb versuchen wir, das Problem über eine Spendenaktion zu lösen“, sagt Faßbach. Daneben klärt der Verein, ob er auf ein Soforthilfe-Programm zurückgreifen kann.

Wie viel Geld der Verein zum Überleben braucht, ist eine Unbekannte in dieser Rechnung. „Wir können nicht absehen, wie lange wir noch ohne Einnahmen überleben müssen“, sagt Faßbach. Dass sie als gemeinnütziger Verein fast keine Rücklagen bilden dürfen, treffe sie nun hart: „Es ist schwierig für uns, diese Durststrecke ohne Rücklagen zu überbrücken.“ Die Kosten für Personal und die Versorgung der 32 Pferde, davon 21 Schulpferde, bleiben gleich: „Wir können die drei Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken, da die Pferde auch weiterhin versorgt werden müssen. Das geht einfach nicht anders“, sagt Faßbach.

Spendenaktion könnte das Aus des Duisburger Biegerhofs verhindern

Falls trotz aller Bemühungen nicht genug Geld zusammen kommt, steht der Hof vor dem Aus: „Dann müssten wir schließen.“ Das wäre nicht nur für viele der rund 140 Kinder, die regelmäßig an den Reitstunden und Kursen teilnehmen, traurig, sondern auch ein schwerer Verlust für die Duisburger Sportlandschaft, ist sich Faßbach sicher. Der Verein bietet nämlich nicht nur Reitstunden und Reitkurse für Kinder ab vier Jahren an, sondern auch integrative Kurse für Kinder mit Behinderungen.

Die Spendenaktion sei positiv angelaufen, sagt die Vorsitzende de Vereins. „Wir sind total von der Solidarität der Menschen überrascht und möchten uns ganz herzlich dafür bedanken.“ Dennoch: Die Zukunft des Biegerhofs ist von der Dauer der Ausnahmesituation abhängig – und damit auch von der Unterstützung durch weitere Spenden. Eine gute Nachricht kann Faßbach aber schon verkünden: „Der April ist, auch durch die Spenden, gesichert.“


Spendenkonto für den Biegerhof: Sparkasse Duisburg, DE92 3505 0000 0200 151983