Duisburg-Rahm. Die kreative Flugbegleiterin Stefanie Pappe-Stellbrink aus Duisburg liebt Reisen und Kunst. Sie durfte sogar schon ein Flugzeug bemalen.

Stefanie Pappe-Stellbrink hat zwei Leidenschaften: Als Flugbegleiterin ist sie viel unterwegs und bekommt auf Reisen, gerne in den Vereinigten Staaten, Inspiration für ihre Kunst. Pop-Art hat es ihr angetan. In ihrem Haus, das gleichzeitig als Galerie dient, sind Marilyn Monroe, Mickey und Ansichten aus New York allgegenwärtig. Ihre Bilder stellt sie nicht nur in der Polizeikantine aus, sondern wird auch von Galeristen in aller Welt vertreten.

„Ich versteh’ mich nicht nur als Künstlerin, sondern als Dienstleisterin.“ Soll heißen: Gefällt jemandem ein Bild, der aber nicht das nötige Kleingeld parat hat, versucht sie den Interessenten mit einer kleineren Version oder einem Druck glücklich zu machen. Ihr Vater hatte eigene Werbeagentur, sie selbst hat sich mit „2st-Art“ eine Marke aufgebaut. „Man muss sein eigenes Ding machen“, erklärt die 53-Jährige, die schon als Kind wusste, dass sie am liebsten „fliegen oder malen“ möchte. Nach einer Ausbildung zur Werbeassistentin und ein paar Semestern Kunst- und Gestaltungstechnik an der Uni Essen, schulte sie um und wurde Stewardess. Seitdem jettet sie für die Lufthansa durch die Welt. In ihrer Freizeit widmet sie sich der Kunst.

Weshalb jeder Pop-Art-Künstler das gleiche Bild von Marilyn Monroe benutzt

Stefanie Pappe-Stellbrink versteht sich nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Dienstleisterin.
Stefanie Pappe-Stellbrink versteht sich nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Dienstleisterin. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Sie weiß: Der Markt ist umkämpft. Jeder Pop-Art-Künstler muss die Rechte für die Motive klären, die er als Vorlage verarbeitet. „Es gibt nur wenige, die freigegeben sind. Deshalb benutzt jeder das gleiche Bild von Marilyn Monroe.“ Dennoch hat es Stefanie Pappe-Stellbrink, deren Liebe zu amerikanischen Marken auch bei den restlichen Einrichtungsgegenständen spürbar ist, geschafft, einen eigenen Stil zu finden. Eine Zeit lang arbeitete sie Lippen in die Mixed-Media-Bilder ein oder erzeugte mit Schmetterlingen einen 3-D-Effekt.

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Von Andrea Müller

Am Computer entsteht das Motiv, anschließend lässt sie es beispielsweise auf eine Alu-Platten drucken und besprüht es farbenfroh. Manchmal werden für besondere Effekte die Bilder noch geschliffen oder ein weiteres Mal lackiert. Im Atelier trocknet gerade ein Werk, dessen Oberfläche mit Kunstharz ausgegossen wurde. Die Ideen bekommt sie zufällig. „Das kann eine Filmszene, ein Lied oder ein Ohrring sein, der mich inspiriert. Wenn es mich packt, kann ich auch die ganze Nacht durcharbeiten.“ Gezeigt werden die knall-bunten Bilder auch auf Ausstellungen im Ausland.

Sie veredelt auch Taschen und Schuhen mit ihren Motiven

Es sind nicht nur Leinwände, die die kreative Duisburgerin bearbeitet. „Ende der 90er Jahre habe ich bei einem Malwettbewerb der Lufthansa gewonnen und durfte einen Jet bemalen, mit einem roten Herzen“, erinnert sie sich lächelnd. Wer ihr eine Tasche, ein Paar Schuhe oder sogar ein Schlagzeug vorbei bringt, bekommt auch diese Objekte mit Kunst veredelt. Und im Badezimmer treffen Beruf und Freizeitbeschäftigung wieder aufeinander. Ein ausrangierter Trolley, mit dem früher Zwischenmahlzeiten und Getränke durch die Flugzeug-Gänge geschoben wurden, dient ihr nun als Aufbewahrungsort für Kosmetikartikel. Die Schubladen und Außenwände sind selbstredend mit Pop-Art-Elementen verziert. Bei diesem Anblick bekommen Betrachter unweigerlich Fernweh und gute Laune.