Duisburg-Buchholz. Eine neue Fotoausstellung im Bezirksamt Duisburg-Süd zeigt außergewöhnliche Tierfotos. Auch in der Bezirksbibliothek gibt es Kunst.
Neuer Stoff für Fotografiefans: Im Bezirksamt Duisburg Süd, Sittardsberger Allee 14, gibt es seit Donnerstag und noch bis zum 13. März die Fotoausstellung „The spirit of nature“ der Mülheimer Fotografin Birte Queisser. Wie der Name vermuten lässt, zeigen die Leinwände in der ersten Etage des Amts vor allem Tiere, aber auch Blumen und Blüten haben ihren großen Auftritt. Während ihrer fotografischen Entwicklungsreise hat Birte Queisser sogar schon einen Tiger vor die Linse bekommen – und eine Tierklasse auf ganz neue Art und Weise entdeckt und lieben gelernt.
Fotografin arbeitet in Duisburger Ausstellung vor allem mit Unschärfe
Fotografin bietet Tiershootings an
Birte Queisser bietet Herrchen und Frauchen aller Tiere auch spezielle Fotoshootings für ihre Lieblinge an.
„Jedes Tier ist vor meiner Linse willkommen“, erklärt die Fotografin. Wer kein Haustier hat, sich aber gerne ein tierisches Bild ins Wohnzimmer hängen möchte, kann die Bilder im Bezirksamt auch kaufen, eine Preisliste liegt in der ersten Etage des Amts aus.
Fotografin Birte Queisser ist telefonisch ab 18 Uhr unter 0203/60 49 88 56, per E-Mail an birte.queisser@yahoo.com oder über ihre Internetseite birtequeisser.com zu erreichen.
Erst vor zwei Jahren hat Birte Queisser mit der Fotografie begonnen, in der Stiftung Bahn-Sozialwerk. Für die Mülheimerin kam von Anfang an nur ein Motiv in Frage: Tiere. „Ich habe immer mit Tieren zu tun gehabt“, erzählt sie, „ich hatte zum Beispiel mal eine Hundeschule.“ Mit Workshops bildete sich die begeisterte Fotografin fort, den Fotoreisen in den eigenen Garten folgte schnell eine Reise nach Tschechien.
Dort bekam Queisser auch den Amurtiger vor die Linse, der im Bezirksamt gleich zweimal an der Wand hängt. „Tiere sind auf jeden Fall schwierigere Motive als Menschen, die machen ja, was sie wollen“, schmunzelt die Künstlerin, „und vor so einem Tiger auf dem Boden zu liegen, das ist schon ein komisches Gefühl.“ Gelohnt hat sich das Risiko aber ohne Zweifel, der pirschende Tiger strahlt eine bedrohliche Eleganz aus.
Birte Queisser lernte, Insekten zu lieben
Im eigenen Garten waren von Anfang an Insekten die Fotomotive. „Da habe ich erstmal gesehen, was da für eine Artenvielfalt herrscht“, freut sich die Fotografin und verweist auf das Bild einer Streifenwanze auf einer wilden Möhre. Sie hofft, dass auch die Betrachter ihrer Bilder die Schönheit der Krabbler erkennen. Mit Blick auf das Insektensterben glaubt sie, „dass die Leute Dinge, die sie schön finden, weniger schnell kaputthauen.“
Künstlerisch arbeitet Birte Queisser viel mit dem bewussten Kontrast zwischen Schärfe und Unschärfe. Die Bilder wirken oft wie aufeinandergeschichtete Ebenen aus scharfen und unscharfen Bildteilen. So lenkt die Fotografin den Blick des Betrachters: Zum Beispiel auf das verschmitzte Grinsen eines gehörnten Bocks, eines Mufflons, der ob seines menschlichen Gestus, so scheint es, jeden Moment zu sprechen beginnen könnte. Aber auch die Bilder von Füchsen, Eulen oder Dachsen bestechen durch die Lebendigkeit und Bewegung der Tiere, die gekonnt im Moment eingefroren sind.
Noch mehr Kunst in der Bezirksbibliothek
Eine Etage über der Fotoausstellung, in der Bezirksbibliothek, gibt es noch mehr Kunst. Birgit Schlüter stellt dort ihre Arbeiten mit Acryl aus. Besonders bestechend ist, wie so oft, wenn sich die Kunst mit sich selbst auseinandersetzt, das Werk „Inspiration“. Ein schwarzes Wirrwarr schlägt dem Betrachter entgegen, so undurchsichtig und mysteriös wie diese unbekannte Quelle, aus der alle Künstler ihr Schaffen speisen: unergründlich, oft ein schädlicher Sog, aber letztendlich doch unerlässlich.