Duisburg-Süd. Diese guten und schlechte Nachrichten erwarten die Politiker des Duisburger Südens für 2020. Auf einen Tag blicken sie besonders gespannt voraus.
Bauprojekte und Verkehr sowie die Zukunft von ThyssenKrupp: Diese Themen werden den Duisburger Süden 2020 beschäftigen, kündigen die Fraktionsvorsitzenden der Parteien in der Bezirksvertretung an. Wo sie dieses Jahr gute und schlechte Nachrichten erwarten:
Wie hat sich der Duisburger Süden 2019 entwickelt: positiv oder negativ?
Hartmut Ploum, SPD: Der Süden hat sich in 2019 positiv entwickelt. Durch die Fertigstellung vieler Straßenbaumaßnahmen konnten Ärgernisse beseitigt werden, die jahrelang aufgrund der Finanzsituation liegen geblieben waren. Auch die Fertigstellung der neuen Rasen- beziehungsweise Kunstrasenplätze in verschiedenen Vereinen ist eine Investition in die Zukunft.
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Daniel Kegler, CDU: Zur positiven Entwicklung des Duisburger Südens tragen die Fortschritte bei den beiden wichtigen städtebaulichen Projekten 6-Seen-Wedau und Am Alten Angerbach bei. Im Bereich Verkehr verläuft die Weiterentwicklung der verkehrstechnisch wichtigen B 288 positiv. Die Fertigstellung der Brücke über die Düsseldorfer Landstraße sowie die voranschreitenden Ausbauplanungen tragen zu einer Entlastung der Bürger bei. Ebenfalls erwarten wir eine Entlastung durch den bevorstehenden Abschluss der Sanierungsarbeiten der maroden Rheinbrücke in Mündelheim, über die dann wieder eine Abwicklung der Lkw-Verkehre möglich ist.
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Kritik kommt von den kleinen Parteien in der Bezirksvertretung Duisburg-Süd
Michael Kleine-Möllhoff, Grüne: Insbesondere die Veränderungen in der Stahlindustrie verunsichern Menschen im Duisburger Süden. Der drohende Abbau von Arbeitsplätzen hat einen großen Einfluss auch auf viele umliegende Betriebe und Geschäfte. Wichtige Änderungen wie der Bau eines Schwimmbades oder die Sanierung von Schulen und Straßen kommen nicht vom Fleck. Das große ehrenamtliche Engagement in Bürgerschaften, Vereinen und Kirchengemeinden gleicht viele Defizite aus und macht den Duisburger Süden lebenswert.
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Frederik Engeln, Junges Duisburg: Es fehlt leider die Dynamik in der Entwicklung. Vieles läuft gehemmt, verzögert oder gar nicht. Wir haben ein Umsetzungsproblem durch die von OB Link geführte Verwaltung. Die Forderung von Junges Duisburg bleibt: Wir müssen mehr Projekte schneller umsetzen.
Norbert Broda, Linke: Positiv: Errichtung einer festen Messstelle des Flughafens Düsseldorf an der Grenze Düsseldorf/Duisburg (Erfassung von Flugbewegungen und Fluglärm), Einreichung der RRX-Genehmigungsunterlagen für den Bereich Rahm/Großenbaum an das Eisenbahnbundesamt (Lärmschutzwände, Südtangente für Gewerbegebiet), Glasfaserverkabelung für Hagerwerke und Mailer Stahl im Gewerbegebiet Großenbaum/Süd durch Vodafone/Unitymedia (bisher weißer Fleck), Errichtung des Kunstrasenplatzes bei der TS Rahm, Brückensanierung am Rahmer Bach (Lügenbrücke). Negativ: Weiterhin unzureichende Infrastruktur bei Turnhallen, Bädern sowie Straßen und Radwegen; ÖPNV-Netzplan im Duisburger Süden bringt größtenteils Verschlechterungen (Fahrtzeiten, Umsteigen und Stadtteile weiter abgehängt, keine Ringlinie); Wasserführung des Rahmer Bachs gekappt; unzureichende Pflege.
Welche Themen werden 2020 prägen?
Hartmut Ploum, SPD: Leider wird die Zukunft von ThyssenKrupp Süd zunächst das wichtigste Thema in 2020 sein; auch wenn die Signale aus dem Vorstand zunächst gut für Duisburg klingen. Die wirtschaftliche Zukunft von vielen Familien im Duisburger Süden wird von den Entscheidungen der Konzernzentrale abhängen. Die SPD im Duisburger Süden steht an der Seite des Betriebsrates und der Belegschaft. Positiv im Jahr 2020 werden die weiteren Entscheidungen zu 6-Seen Wedau sein und der Baubeginn der Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Am Alten Angerbach.
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Daniel Kegler, CDU: Durch den prognostizierten weiteren Anstieg der Verkehrsströme und den bevorstehenden Ausfall der Rheinbrückenkapazitäten droht ein Verkehrsinfarkt. Das seit Jahren immer wieder angeforderte und enorm wichtige Lkw- und Pkw-Straßenkonzept lässt trotz Zusagen immer noch auf sich warten. Es bedarf einer ganzheitlichen Lösung der Verkehrsströme, um eine für die Bevölkerung verträgliche Abwicklung zu gewährleisten. Verbunden hiermit sind die Verbesserung des Zustands der mangelhaften Straßen und Radwege sowie ein vernünftiger Nahverkehrsplan, der eine echte Alternative zum Auto bietet. Weitere Themen sind der Beginn der Umsetzung der Bauprojekte 6-Seen-Wedau und Am Alten Angerbach, die Sicherheit der Bürger in unseren Stadtteilen, der Schulausbau bzw. die Sanierung einiger Standorte und die Förderung von Vereinen und des Ehrenamts.
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Arbeitsplätze und Bauprojekte als wichtigste Themen des Jahres 2020
Michael Kleine-Möllhoff, Grüne: Das Neubaugebiet in Wedau nimmt konkrete Formen an. Die Forderungen der Bürger zur Mitgestaltung werden hier nicht ausreichend berücksichtigt. Insbesondere die Verkehrsplanung weist gravierende Mängel auf. Die Möglichkeit zur Schaffung autofreier Quartiere und guter Radverkehrsführung wird bisher von der Planung nicht berücksichtigt. Insbesondere der hohe Druck zur Schaffung weiterer Wohnbauflächen im Duisburger Süden wird ein wichtiges Thema bleiben.
Frederik Engeln, Junges Duisburg: Der Nahverkehrsplan, die bauliche Infrastruktur von Straßen und Schulen sowie die städtebauliche Entwicklung bleiben 2020 zentrale Themen. Zu allen Themen gibt es erheblichen Unmut bei den Menschen. Am 13. September haben die Bürger eine großartige Chance, für einen neuen Aufbruch in Duisburg zu sorgen.
Norbert Broda, Linke: Erhalt der Arbeitsplätze bei ThyssenKrupp/HKM durch Investitionen in Standorte, Bebauung der Wohngebiete (Wedau/Bissingheim/Angerbogen/Rahmerbuschfeld), mehr sozialer Wohnungsbau / bezahlbare Mehrfamilienhäuser /Uferbebauung an der Masurenallee; ÖPNV-Netzplan (Abstellung der Fehler durch Einbindung von Bürgern, Bürgervereinen und Politik); Verbesserung der Infrastruktur (Turnhallen, Bäder und Straßen / Radwege); Erhaltung von Nahversorgung in Rahm.