Duisburg-Rahm. Bis Ende 2020 ist die Nahversorgung in Duisburg-Rahm sichergestellt. Der Edeka-Markt bleibt somit vorerst ein Jahr länger geöffnet, als geplant.

Gute Nachrichten für die Rahmer Bürger: Der Edeka-Markt in Duisburg-Rahm, betrieben von der Familie Tonscheidt, hat seinen Pachtvertrag mit dem Vermieter Holger Müller um ein Jahr bis Ende 2020 verlängert. Ursprünglich war geplant, dass der kleine Edeka-Markt Ende diesen Jahres schließt, da zeitgleich mit dem Bau des neuen Vollversorgers im Rahmerbuschfeld begonnen werden sollte.

Modernisierung Ende 2017

Erst Ende 2017 hatte Familie Tonscheidt, die auch das große Center am Angerbogen betreibt, den Edeka-Markt Am Rahmer Bach nach der Übernahme innerhalb von wenigen Tagen komplett modernisiert und aus dem damaligen Tante-Emma Laden einen moderneren Nahversorger gemacht. „Trotz der Modernisierung ist es auf lange Sicht nicht möglich, den Laden zu halten“, sagt Geschäftsführer Falk Tonscheidt.

Allein die logistischen Probleme sind dort nicht lösbar. „Unter anderem ist das Lager dort viel zu klein und auch Anlieferung der Waren bereitet immer wieder Probleme. „Wir haben in den letzten Tagen versucht, eine kleine Papppresse zu installieren, die muss jetzt ersteinmal an die kleinen Gegebenheiten dort angepasst werden“, nennt Falk Tonscheidt nur ein Beispiel. Mit einem Supermarkt in der Größe könne kein Geld verdient werden. „Die Kosten sind in den letzten Jahren einfach immens gestiegen. Zur Zeit schreiben wir in Rahm eine rote Null“, sagt Tonscheidt. „Trotzdem bleiben wir mit unserem Markt bis Ende 2020 in Rahm und haben auch eine Option, um ein weiteres Jahr zu verlängern, das hängt natürlich mit der Entwicklung rund um den neuen Markt zusammen.“

Hohe Investitionskosten für Neubau

Für Falk Tonscheidt steht der Neubau im Rahmerbuschfeld gar nicht so sehr im Fokus. „Ich verstehe die Gegenseite sehr gut, die lieber eine Wiese als ein Einkaufscenter vor der Nase haben“, sagt er. Zudem geht er davon aus, dass dort auch erst einmal viel größere Investitionen auf den Investor und auch auf die Mieter Edeka und Tonscheidt zu kommen werden, als noch vor ein paar Jahren geplant. „Es bleibt auf jeden Fall spannend, ob der Markt gebaut werden kann, oder nicht.“

Im November 2017 wurde der Markt Am Rahmer Bach modernisiert. Im Bild Pascal Tonscheidt, Marktleiter Michael Tiegelkamp und Andrea Tonscheidt.
Im November 2017 wurde der Markt Am Rahmer Bach modernisiert. Im Bild Pascal Tonscheidt, Marktleiter Michael Tiegelkamp und Andrea Tonscheidt. © Ute Gabriel / Funke Foto Services

Um den Markt in Alt-Rahm attraktiv halten zu können, würde Falk Tonscheidt gerne den Anbau vergrößern. „Das würde uns schon enorm helfen.“ Weitere Kosten stehen auch bei den Kühlungen an. „Die alten Maschinen fallen bei den hohen Temperaturen immer wieder aus“, sagt Tonscheidt. Eine komplett neue Anlage mache aber im Hinblick auf die Laufzeit des Ladens keinen Sinn.

Vermieter befürchtet, keinen Nachmieter zu finden

1200 statt 525 Quadratmeter

1200 statt 525 Quadratmeter

Der jetzige Markt in Rahm hat 525 Quadratmeter reine Verkaufsfläche, der neue Vollversorger, der im Rahmerbuschfeld geplant ist, soll zwischen 1200 und 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Die Größe sei heute Standard für einen Nahversorger in Bezug auf einen Vollsortimenter.

Zum jetzigen Geschäft gehören vier Parkplätze, auch das ist kaum ausreichend. Der neue Edeka-Markt soll Raum für 80 Parkplätze bieten. Die Zufahrt soll über die Angermunder Straße erfolgen, sowohl für Lieferanten als auch für Kunden. Zudem soll es einen Bäcker geben.

Dass die Weiterführung des Marktes Am Rahmer Bach nicht rentabel ist, glaubt auch Holger Müller. Der Vermieter hat zudem die Befürchtung, dass auch keine andere Supermark-Kette die Räumlichkeiten pachten würde. Das hatte Holger Müller schon bei der Versammlung der Bürgerinitiative Naturerhalt Rahmerbuschfeld gesagt. „Klar habe ich ein geschäftliches Interesse daran, dass der Nahversorger an der geplanten Stelle gebaut wird“, ging Müller bei der Versammlung der Bürgerinitiative in die Offensive. Als Geschäftsführer seiner Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft und Investor hatte er sich den möglichen Bauplatz gesichert. Er sieht das Ganze auch im Interesse der Rahmer, denn nur Supermärkte mit größeren Verkaufsflächen seien für die großen Unternehmen noch interessant. Kleinere Standorte, wie die in Rahm-Mitte, werden aufgegeben.