Duisburg-Huckingen. Zehn Millionen Euro zahlt die Stadt für die Erschließung des Projekts Am Alten Angerbach. Schon jetzt ist klar: Straßen werden überflutet werden.
Gut zehn Millionen Euro – so viel kostet die Stadt die Erschließung des Baugebiets Am Alten Angerbach und die Erstellung der Grün- und Freiräume. Immerhin: Das Geld fließt an die Stadttochter Gebag. Noch in diesem Jahr will diese mit der Entwicklung des Gebietes beginnen: im vierten Quartal. Fertiggestellt sein soll alles bis 2024.
So fließen Regen und Verkehr
In drei Bauabschnitten wird die bisherige Freifläche in ein Neubaugebiet mit mehr als 130 Häusern verwandelt. Die Grün- und Freiräume will die Stadt so gestaltet wissen: Eine zentrale Grünachse soll das komplette Gebiet durchziehen. Hierin werden Kita und Kinderspielplatz integriert. Von einem mit Bäumen gesäumten Fußweg aus soll der Blick der künftigen Bewohner von Aufenthaltsplattformen und Bänken aus über diese Grünachse schweifen.
Heute wird diskutiert
Das Bauprojekt Am Alten Angerbach ist heute eines der Themen in der Sondersitzung der Bezirksvertretung.
Beginn ist um 17 Uhr im Sitzungssaal des Bezirksamts, Sittardsberger Allee 14.
Weitere Themen sind unter anderem die Wiederauslage der Pläne für 6-Seen-Wedau und ein Antrag auf Lkw-Fahrverbote auf der Wanheimer Straße.
Eine große Mulde soll besonders bei Starkregen als Versickerungsfläche dienen. Wird dieses Regenwassersammelbecken gerade nicht nass genutzt, sollen die neuen Eigenheimbesitzer hier einen Erholungsraum vorfinden: Die weitläufigen Rasenflächen werden mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet und durch einen eingefassten Graben ergänzt.
Quartiersplätze und Planstraßen werden als Mischverkehrsflächen ausgebaut: Autos, Fahrradfahrer und Fußgänger verkehren hier gleichberechtigt ohne entsprechende Abgrenzungen. Die Zugänge in die verschiedenen Quartiere werden durch unterschiedliche Einzelbäume markiert.
Überflutungen sind schon eingeplant
Wer am Alten Angerbach ein Haus kauft, muss mit Überflutungen rechnen: Besonders bei starkem Regen sei davon auszugehen, dass die Abflussrinnen der Straßen nicht alles Wasser fassen können und „größere Teile der Verkehrsfläche über die Rinne hinaus als Fließweg des Wassers dienen werden“, formuliert es die Verwaltung. Fußgänger und Radfahrer sowie gehbehinderte Menschen können die überfluteten Wege dann unter Umständen nicht mehr passieren.
Um solche Überflutungen so weit wie möglich einzudämmen, will die Stadt nach eigenen Angaben „innovative Wege zu einem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser“ einschlagen. So soll der Grundwasserhaushalt entlastet werden, indem Niederschlagswasser aus dem Baugebiet zu den öffentlichen Grünflächen geleitet wird und dort versickert. Diese Ableitungen haben einen hübschen Nebeneffekt: Die entsprechenden Wasserführungen sind offen, das Wasser wird dadurch sichtbar.
So geht die Stadt mit dem Thema Frischluft um
Umstritten ist das Neubaugebiet Am Alten Angerbach unter anderem, weil dadurch eine Frischluftschneise bebaut wird, die bislang kühle und frische Luft hindurchfließen lässt. Das 17 Hektar große Gelände ist im Bebauungsplan als Teil eines regional bedeutsamen Ausgleichsraums gekennzeichnet, der eigentlich nicht bebaut werden soll. Die Verwaltung argumentiert allerdings, dass sich das Baugebiet am Rand dieser Zone befinde. Außerdem verweist sie auf den „hohen Freiraumanteil“ des Neubaugebiets. Die Stadt geht daher davon aus, dass die Ausgleichsfunktion der Fläche fürs Stadtklima nicht beeinträchtigt wird, oder zumindest „nicht erheblich“.