Süd. . Ein Teil des Schulhofes der GGS Lauenburger Allee ist gesperrt. Gefahr durch den Eichenprozessionsspinner gibt es auch an der Sechs-Seen-Platte.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners haben auch in diesem Jahr große Bereiche des Ruhrgebiets befallen. Dort ärgern sie Kommunen und Schädlingsbekämpfer, die aufgrund der zahlreichen Einsatzorte kaum hinterherkommen, um die Nester zu entfernen. So ist derzeit ein Teil des Schulhofes der Grundschule an der Lauenburger Allee in Großenbaum gesperrt und Spaziergänger müssen sich vor den Attacken der Raupen rund um die Sechs-Seen-Platte in Acht nehmen.

Biozid-Einsatz hat gewirkt

„An den Stellen, an denen wir vor ein paar Wochen gespritzt haben, sind keine Nester aufgetreten“, sagt Stadtsprecherin Susanne Stölting. „So können wir in jedem Fall von einem Rückgang im Vergleich zum letzten Jahr sprechen.“ Vom Waldfriedhof, auf dem knapp 1000 Eichen befallen waren, und auch von dem Bereich rund um die Regattabahn seien keine weiteren Nester des Eichenprozessionsspinners (EPS) gemeldet worden.

Das Nest des Eichenprozessionsspinners ist am Stamm gut zu erkennen.
Das Nest des Eichenprozessionsspinners ist am Stamm gut zu erkennen. © Gerd Wallhorn

Anders sieht es hingegen im Wald an der Sechs-Seen-Platte aus. Ganz in der Nähe vom Freibad Wolfssee haben es sich zahlreiche Eichenprozessionsspinner in ihren Nestern gemütlich gemacht. „Wir haben nach der Meldung natürlich sofort reagiert und den Bereich abgesperrt und kenntlich gemacht“, sagt die Stadtsprecherin. Weiß-rotes Flatterband und Warnhinweise wurden dort angebracht. Angaben dazu, wann die Nester von Schädlingsbekämpfern professionell entfernt werden, kann sie hingegen nicht machen. „Wir fragen täglich nach und melden die Einsatzorte, aber die Schädlingsbekämpfer haben halt in diesen knapp sechs Wochen sehr viel zu tun“, erklärt Stölting.

Während im Bereich des Waldfriedhofes zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners Hubschrauber mit speziellen biologischen Bioziden im Einsatz waren, wurde in den Waldgebieten und in der Stadt nicht gespritzt.

Gefahr für Kinder

Zur Erinnerung: Von den unscheinbaren Schmetterlingen geht keine Gefahr aus, aber die Raupen des Prozessionsspinners haben (ab dem dritten Larvenstadium) winzige Haare. Und diese können besonders für Kinder zur Bedrohung werden. Denn die diese Brennhaare können beim Menschen Juckreiz auslösen. Das Einatmen der Härchen kann es außerdem zu Atembeschwerden führen. Aus diesem Grund darf auch eine Klasse der Grundschule and der Lauenburger Allee in Großenbaum derzeit keine Fenster öffnen. Bei den Temperaturen ist das kein Spaß. Die Eiche mit den Nestern steht zu nah an dem Gebäude, der Bereich auf dem Schulhof ist ebenfalls mit Flatterband abgesperrt – der Schädlingsbekämpfer ist informiert.

Bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg, die für Parks, Spielplätze, Friedhöfe und Straßenbäume zuständig sind, wurden im Süden an derzeit 17 Bäumen (am Blauen See und Bissingheimer Straße in Bissingheim), am Kalkweg und am Friedhof Buchholz) Nester des Eichenprozessionsspinners gemeldet.

Wer ein Nest findet, kann dies über die
0203/2834000

bei den Wirtschaftsbetrieben melden. An allen gemeldeten Stellen werden sukzessive die Nester abgesammelt.

Richtiges Verhalten

Tipps beim Befall der haarigen Raupen: Nicht kratzen – dadurch dringen die Haare tiefer in die Haut ein. Kleider sofort wechseln und gründlich duschen, Bei Augenkontakt (Entwicklung einer Bindehautentzündung): sofort den Augenarzt aufsuchen. Ähnliches gilt auch bei Atemnot: sofort zum Arzt.

Bei geringfügiger Ausprägung von Hautsymptomen sind meist keine Gegenmaßnahmen erforderlich. Es besteht die Möglichkeit, eingedrungene Raupenhaare mit Hilfe der Klebeseite von Pflasterstreifen zu entfernen. Die roten Hautirritationen bilden sich nach kurzer Zeit auch unbehandelt zurück.

Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner an der Sechs-Seen-Platte.
Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner an der Sechs-Seen-Platte. © Fabienne Piepiora