Fast 90 Prozent der Eltern haben die Verkehrsregeln missachtet. Ehrenamtliche aus Duisburg beteiligten sich an ACE-Aktion „Goodbye Elterntaxi“.


Duisburg-Huckingen. 57 Falschparker, also 89 Prozent der Elterntaxis, hielten im absoluten Halteverbot – in der Bushaltestelle oder gar auf dem Gehweg. Das ist die Bilanz einer Aktion am Dienstagmorgen vor der Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße.

Ehrenamtliche Mitarbeiter des Automobilclub Europa (ACE) haben dort von 7.30 bis 9 Uhr Elterntaxis registriert. „Manche haben sogar ihr Auto abgeschlossen und ihr Kind bis in die Schule begleitet“, hat Theo Küpper, einer der Mitwirkenden, festgestellt.

Nur eine einzige Mutter hielt an der Elternhaltestelle

Nur eine einzige Mutter hielt an der Elternhaltestelle, die etwa 150 Meter entfernt in einer Nebenstraße eingerichtet worden ist. „Das ist den meisten wahrscheinlich schon zu weit weg“, vermutet Küpper.

Der ACE Niederrhein, zu dem auch Duisburg gehört, hat sich in Huckingen an einer deutschlandweiten Aktion des Automobilclubs „Goodbye Elterntaxi“ beteiligt. Spontan fiel Küpper dabei die prekäre Situation an der Albert-Schweitzer-Schule ein, über die Anwohner seit Jahren klagen.

Helikopter-Eltern nehmen ihren Kinder die Chance, wichtige Erfahrungen zu machen

Der ACE sammelt Daten, um auf die gefährliche Situation vor Schulen aufmerksam zu machen. „Wir wollen das Thema ins Bewusstsein rücken“, so Küpper. Er kritisiert die Helikopter-Eltern, die nur die Sicherheit ihrer eigenen Kinder im Blick haben, aber andere Kinder gefährden.

„Wer seinem Kind möglichst viel abnehmen möchte, beraubt es wichtiger Erfahrungen, Trainingssituationen und letztendlich seinem Sicherheitsgefühl, den Schulweg zu meistern“, plädiert Jörg Starke vom ACE gegen Elterntaxis. Denn Kinder müssten lernen, Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen und entsprechend zu reagieren.

Das große Chaos ist am Dienstag übrigens ausgeblieben. „Bei schlechtem Wetter ist es richtig schlimm“, weiß Küpper aus eigener Anschauung. Obwohl Polizei und Ordnungsamt dort immer wieder Knöllchen verteilen.