Duisburg- Buchholz. . HG Butzko tritt bei der Klinikkultur im Buchholzer BG Klinikum auf. Er schimpft viel über Rassismus. Seine Pointen sind subtil und politisch.
Zu den Dingen, die HG Butzko an der heutigen Zeiten nerven, gehört vor allem Facebook: „Früher gab es einen Dorfdeppen, heute kommunizieren die miteinander“, sagt er im BG Klinikum. Dort trat der Kabarettist mit seinem Programm „Echt jetzt?“ am Donnerstag im Rahmen der Klinikkultur auf.
Für das Aufkommen der AfD hat HG (Hans-Günter) Butzko eine ganz eigene Erklärung: „Da warten die Menschen in Ostdeutschland also 30 Jahre darauf, integriert zu werden und dann kommen ein paar Flüchtlinge und werden sofort integriert. Und dann kommt eine neue, alternative Partei, die diese Integration verspricht.“ Das Argument, dass die Unterbringung von Flüchtlingen zu teuer sei, will er nicht gelten lassen: „So viele Flüchtlinge gibt es auf der ganzen Welt nicht, wie uns die Investmentbanker mit ihrer Zockerei gekostet haben“, schimpft er. Überhaupt hätten die Europäer nur Glück, auf der richtigen Seite des Mittelmeers geboren zu sein.
Bissige Pointen
„Stellen Sie sich nur mal vor, das Schießpulver hätte damals seinen Weg von China nach Afrika statt Europa gefunden“, beginnt er. „Und dann wären die Afrikaner nach Europa gegangen und hätten begonnen, mit dem Lineal Linien als Grenzen einzuzeichnen. Duisburg würde heute zu Holland gehören.“ Der Kontinent wäre militärisch erobert und Rohstoffe ausgebeutet worden. „Und heute würden uns die Afrikaner Entwicklungshilfe zahlen.“ Kolonialisierung umgekehrt. Seine subtilen, aber bissigen Pointen versteht nicht jeder im Publikum sofort.
Auch Rassismus macht der 53-Jährige zum Thema: „Es gibt ja Alltagsrassismus, aber keine Rassisten. 98 Prozent der Deutschen haben keine Ahnung, was Rassismus ist, weil sie weiß sind“, sagt er. „Man müsste den Menschen einfach mal zuhören, das ist bei Sexismus genau das Gleiche.“ Zu diesem trage auch die Sprache bei: „Die ist total auf das Männliche fixiert. In Deutschland gibt es Worte wie Frauenfußballmannschaft. Das wird nur noch getoppt von herrenloses Damenfahrrad.“