Duisburg-Rahm. . Lehrerin geht vorzeitig in den Ruhestand. Noch ist kein Nachfolger für die Grundschule in Rahm in Sicht. Mühsamer Kampf um Ausstattung

Fast elf Jahre war Gisela Martini Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule Am Knappert. Am Donnerstag, am 31. Januar, macht sie Schluss. „Ich habe mich vor knapp einem Jahr entschieden, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen“, sagt Gisela Martini, die gerade 63 Jahre alt geworden ist.

Martini, die bis vor zwei Jahren neben der Schulleitung auch stets Klassenlehrerin war, blickt mit gemischten Gefühlen auf ihre Zeit in Rahm zurück. „Die Arbeit mit dem Kollegium, den Bürgern aus Rahm, den ansässigen Kirchen und Vereinen ist über die Jahre hinweg zu einem engen Miteinander gewachsen“, sagt die Noch-Schulleiterin.

Tolle Unterstützung der Schützen

„Aber darüber hinaus hat die Arbeit in Duisburg viel Kraft gekostet.“ Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Management Duisburg und der Stadt Duisburg als Schulträger sei sehr mühsam gewesen. „Der Kampf um Selbstverständlichkeiten bei der räumlichen und sachlichen Ausstattung der Schule hat mir doch sehr viel Energie abverlangt“, sagt Martini rückblickend, die vor ihrer Zeit in Rahm bereits zwei Grundschulen in Ratingen geleitet hat. „Diese Energie würde sicher jeder Schulleiter lieber in die pädagogische Arbeit stecken.“

Positive Beispiele für die gemeinsamen Konzepte und die Zusammenarbeit findet Gisela Martini viele. „Zum Beispiel, dass wir mit den Essenskindern ins Schützenhaus gehen können, war ein ganz unkompliziertes Entgegenkommen der Rahmer Schützenbruderschaft“, sagt sie. „Oder die regelmäßige Nutzung des Pfarrheims. Auch dass wir schon vor dem Gespräch über den Umbau des Ascheplatzes zum Kunstrasenplatz in die Planungen der Turnerschaft Rahm miteinbezogen wurden, ist sicher nicht selbstverständlich.“

Die Grundschüler nutzen die Platzanlage im Sommer für den Sportunterricht und für die Bundesjugendspiele und dürfen dieses auch nach dem Umbau. Im Mai veranstaltet die Schule einen Sponsorenlauf für den Kunstrasenplatz.

Alte Pavillons müssten erneuert werden

Das Thema Sporthalle hat Gisela Martini die ganzen Jahre begleitet. „Ich habe die Pläne für die Halle in den Schränken, und was ist daraus geworden? Eine Sprunggrube neben dem Fußballplatz, die wir als Entschädigung für den Abbau des Bauschildes vor acht Jahren teilfinanziert bekommen haben.“

Ebenso ein Dorn im Auge sind Gisela Martini die Pavillons, die vor gut dreißig Jahren als Provisorium aufgebaut wurden und in denen sich bis heute zwei Klassenzimmer sowie die Räume für die Betreuung befinden. „Ich wünsche der Schule sehr, dass die bald mal erneuert werden. Die Pavillons haben ihre Zeit längst hinter sich. Außerdem könnte mit einem Neubau mehr Platz für die Betreuung geschaffen werden.“

Endlich mehr Zeit fürs Enkelkind

Etwas Spezielles für ihre Zeit im Ruhestand hat sich die Ratingerin nicht vorgenommen. „Ich werde endlich mehr Zeit mit meiner Familie, vor allem mit meinem Enkelkind verbringen können. Darauf freue ich mich. Ansonsten lasse ich erstmal alles auf mich zukommen.“

Zum Abschied fährt Gisela Martini mit allen Schülern und dem Kollegium ins Theater nach Ratingen, einen Tag später ist ihr letzter Tag an der GGS Am Knappert.

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Noch ist kein Nachfolger in Sicht

Einen Nachfolger für die Schulleitung der GGS Am Knappert gibt es noch nicht. Die Stelle ist bis Ende Februar ausgeschrieben. Kommissarisch wird Andreas Geselbracht, Schulleiter der Grundschule Albert-Schweitzer in Huckingen, die Leitung übernehmen. An zwei Tagen pro Woche wird er in Rahm sein.

Die Stundenpläne und die Schultermine für das kommende Halbjahr hat Gisela Martini noch fertig gestellt.

Ohne Schulleitung im Süden ist derzeit neben der Rahmer Grundschule noch die Christian Zeller Schule in Großenbaum, eine Förderschule.