Duisburg-Buchholz. . Für den Neudorfer ist der Auftritt auf der Klinikkultur-Bühne in Buchholz ein Heimspiel. Aktuell ist Sting mit seinem 13. Soloprogramm unterwegs.
Die Mehrzweckhalle der Buchholzer Unfallklinik war mal wieder rappelvoll. Kein Wunder, denn am Donnerstagabend war mit dem Duisburger Kabarettisten Kai Magnus Sting ein Künstler zu Gast, bei dem das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Jedenfalls bietet der Schnellsprecher auf die zeitliche Distanz gesehen einfach mehr Pointen an als manch einer seiner Kollegen.
Aber nicht nur die Menge macht’s, der Neudorfer bringt Alltagssituationen, die jeder so schon erlebt hat, intelligent und total witzig rüber. Seit mehr als 20 Jahren steht Sting mittlerweile auf der Bühne. Als die Klinikkultur-Organisatorin Monika Langenberg die mittlerweile etablierte Kleinkunstreihe „Klinikkultur“ entwickelte, stand er ihr hilfreich zur Seite. Jetzt war Kai Magnus Sting mit seinem aktuellen Programm „Sonst noch was?“ zu Gast.
Einfache Anreise
Für den deutschlandweit tourenden Kabarettisten war das natürlich ein Heimspiel. Die Reiseabenteuer mit der Deutschen Bahn („Die lassen schon mal ganze Waggons wegfallen“) blieben ihm diesmal jedenfalls erspart. Wenn er auf seinen Tourplan schaut, kommen ihm zudem schon starke Zweifel an den Geographie-Kenntnissen seines Managements, das ihn innerhalb von zwei Tagen zu Auftritten nach München und Bremerhaven schickt: „Da muss jemand in der Schule nicht so richtig aufgepasst haben.“
Auch von dauerplaudernden Taxifahrern blieb Sting am Donnerstag wohl verschont. Da machte er bereits die erstaunlichsten Erfahrungen. Wie zuletzt in Berlin, als sein Fahrer aus der Anfahrt zum Veranstaltungslokal eine wortreich begleitete Stadtrundfahrt machte. „Ditte war früher der Adolf-Hitler-Platz“ klärte der selbst ernannte Reiseführer dabei seinen Fahrgast auf. Als Kai Magnus Sting scherzhaft fragte, warum der denn umbenannt wurde, bekam er die ernst gemeinte Antwort: „Det weeß ick och nich.“
Nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis
Aktuell ist der 41-jährige Ur-Duisburger mit seinem 13. Soloprogramm unterwegs. Wenn er seine Mitmenschen und ihr oftmals skurriles Verhalten so betrachtet, wird ihm der Stoff für weitere Programme wohl so schnell nicht ausgehen.
So richtig versteht Sting die Welt nicht mehr, er stellt sich zunehmend Fragen. Wie bei der kürzlich entdeckten Meldung, dass nun auch Männer ohne Hoden zum Polizeidienst zugelassen werden. Das kann einen wie ihn schon ins Grübeln bringen: „Darf man die dann noch Bullen nennen?“
Sting verließ nicht die Bühne, ohne das Publikum zu motivieren, auf der Internet-Seite des WDR für sein Hörbuch „Tod unter Lametta“ zu stimmen. Der Krimi ist mit neun weiteren Hörbüchern für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert. Mit den Worten „Ich will die Schale“ animierte der Kabarettist und Autor dazu, kräftig für ihn zu voten. Stings Tipp: „Setzen Sie sich an ihren Laptop, am Wochenende ist eh schlechtes Wetter.“