Duisburg-Rahm. . Die Wandfarbe im S-Bahnhof Rahm war noch nicht richtig trocken, da haben Unbekannte die Wände mit Graffiti beschmiert. Auftraggeber unbekannt.
Die hellgraue Farbe an den Wänden der S-Bahnhaltestelle Rahm ist noch nicht ganz getrocknet. Die Hinweisschilder: „Vorsicht!!! Frisch gestrichen“ hängen noch an mehreren Stellen im Bahnhof. Nicht mal einen Tag hat es gedauert, bis die Betonwände zu dem hellen grau noch weitere Farbtöne hinzubekommen haben. Unbekannte haben in der Nacht zu Mittwoch den frisch gestrichenen S-Bahnhof mit Graffiti beschmiert.
An mehreren Stellen sind leuchtend blau und rote Schriftzüge aufgesprüht, an der Wand gegenüber vom Treppenaufgang zu den Gleisen haben sich die Täter gleich großflächig verewigt. „Das kann doch nicht sein“, wundert sich eine Pendlerin. „Haben die denn extra darauf gewartet, dass die Anstreicher fertig geworden sind?“ Über ein schönes Bild, zum Beispiel so wie der große Baum im Großenbaumer S-Bahnhof, hätte sie sich ja noch gefreut, aber einfach nur beschmieren sei wirklich traurig.
Schlechte Noten im VRR-Bericht
Der S-Bahnhof in Rahm erhält wie auch die S-Bahnhöfe in Großenbaum und Buchholz schon seit Jahren schlechte Noten im Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) und bleibt mit „nicht akzeptabel“ Schlusslicht im Report. Ein Grund ist die erhebliche Verschmutzung durch Graffiti, ein anderer die Funktion. In Rahm ärgern sich die Pendler darüber, dass es keinen Aufzug gibt. Weder hoch zu den Gleisen noch von Alt-Rahm runter in die Unterführung.
Die Bahn und die Wirtschaftsbetriebe, die an unterschiedlichen Stellen für die Pflege der S-Bahnhöfe zuständig sind, ärgern sich sehr über die ständigen Schmierereien. „Allein im Jahr 2016 hat uns der Vandalismus 2 Millionen Euro gekostet“, sagt ein Bahnsprecher. „Das Geld hätten wir lieber für die Kunden investiert.“ In Rahm ist die Bahn nur für den Treppenaufgang zu den Gleisen zuständig, die Unterführung gehört der Stadt. „Wir werden die Graffiti natürlich schnellstmöglich wieder entfernen“, so der Bahnsprecher.
Weder Bahn noch Stadt haben Anstrich beauftragt
Wer allerdings den neuen Anstrich der Unterführung beauftragt hat, können am Mittwoch weder die Bahn noch die Stadt Duisburg beantworten. „Wir waren es nicht“, heißt es von beiden Seiten. „Als ich am Dienstagmorgen mit der Bahn zur Arbeit gefahren bin, war noch nichts gestrichen. Als ich abends zurück kam, war frische Farbe an den Wänden“, sagt der Rahmer Markus Schwab. „Am nächsten morgen war dann alles wieder versaut.“