Duisburg-Serm. . KG Südstern hat immer mehr Probleme beim Bau ihrer Wagenbauhalle. Dieses Jahr können die Jecken noch bauen, danach wird’s eng – auch für den Zug.

Karnevalswagen kommen nicht von irgendwo her, sie müssen gebaut werden. Dafür benötigt man Werkzeug, Material – und große Hallen. Eine solche Wagenbauhalle fehlt der KG Südstern aus Serm. Seit Jahren versucht der Verein, die Idee umzusetzen, seine eigene Halle zu bauen. Doch kurz vor Weihnachten musste die Karnevalsgesellschaft ihren zweiten Bauantrag zurücknehmen.

Ein Problem: Bauplatz liegt im Landschaftsschutzgebiet

Bereits 2012 hatte der Karnevalsverein die Idee, sich seine eigene Halle zu bauen. Spenden für den Bau der Halle wurden gesammelt und der erste Bauantrag eingereicht. „Unser erster Bauantrag musste zurück genommen werden, weil der Festplatz seit dem Jahre 2009 in einem Landschaftsschutzgebiet liegt“, sagt der Präsident der KG Südstern, Bernd Baumann. Der Bau einer Wagenbauhalle ist auf einem geschütztem Gebiet nicht erlaubt. Daran scheiterte auch der zweite Bauantrag. Einen dritten Versuch wird es vorerst nicht geben – „wegen erkennbarer Aussichtslosigkeit“, erklärt Baumann. „Wir haben jetzt verschiedene Möglichkeiten durch gespielt, es gab immer wieder Hindernisse.“ Trotzdem: Aufgeben wollen die Sermer nicht.

Für dieses Jahr ist der Wagenbau noch gesichert

Als nächstes wollen sie versuchen, den Platz aus dem Landschaftsschutzgebiet rauszunehmen: Das würde den Grund für die Ablehnung des ersten Bauantrags beseitigen. Erste Gespräche seien bereits geführt worden, sagt Baumann, und sie seien durchaus „vielversprechend verlaufen“. Der Präsident der KG glaubt an die Umsetzbarkeit dieses Plans. „Bereits 2007 durften wir belastete Schlacke zur Befestigung auf den Platz schütten. Also gehört er eigentlich nicht mehr ins Landschaftsschutzgebiet.“ Bis der Platz eventuell rausgenommen wird, muss der Verein seine Wagen für den Karneval woanders bauen. „Dieses Jahr haben wir noch einmal eine Halle bekommen“, verkündet Baumann eine gute Nachricht. Die Schlechte: „Dort ist nur Platz für eine Gruppe. Wir haben aber vier.“

Fliegende Bauten wären nur eine Zwischenlösung

Eine Zwischenlösung könnten sogenannte fliegende Bauten sein: ein großes Zelt oder eine Halle, die nur vorübergehend errichtet und nach dem Bau wieder demontiert werden würde. Diese müssten also zwischen Weihnachten und Karneval jedes Jahr neu auf dem Festplatz aufgebaut werden. Das ist für den Verein aber keine Lösung des Problems, denn auch in der Zeit von Karneval bis Weihnachten braucht er Platz zum Lagern von Werkzeug, Material und natürlich für die Wagen selber. „Das wäre erstmal nur eine Notlösung“, schätzt Baumann die fliegenden Bauten ein. Immerhin: Für sie würde es wohl eine Genehmigung geben.
Die eigene Wagenbauhalle bleibt trotz aller Schwierigkeiten das Ziel der Karnevalisten. Denn was wäre der jährliche Umzug ohne die Mottowagen? Bernd Baumann mag sich das gar nicht vorstellen. „Wenn wir den Wagenbau nicht mehr hätten, würden der Zug und der Verein eingehen.“

SPENDENAKTION FÜR DIE WAGENBAUHALLE

Zur Finanzierung der Wagenbauhalle hat die KG Südstern zur Spendenaktion aufgerufen.

Über 70.000 Euro wurden schon gesammelt, gebraucht werden 100.000 Euro.

Das Geld ist zweckgebunden. Wird die Halle nicht gebaut, wird das gesammelte Geld an die Spender zurückgezahlt.