Duisburg-Buchholz. . Seit 25 Jahren gibt es den Tanztee im Seniorenzentrum am Altenbrucher Damm. Regelmäßig kommen 90 Besucher. Freude an Musik und Bewegung
Andy Cordes hatte kaum die ersten Takte gespielt, da waren Waltraud Hell und ihr Mann Manfred bereits auf der Tanzfläche. Seit 25 Jahren gibt es die bis heute beliebte Tanzveranstaltung in Buchholz. Mit im Boot ist von Beginn an das Seniorenzentrum des Evangelischen Christophoruswerkes, in dessen Räumen der Tanztee regelmäßig stattfindet.
Begonnen hat alles im Jahr 1993. An Monika Busse, der damaligen Vorsitzenden der Buchholzer SPD und späteren Bürgermeisterin der Stadt Duisburg, wurde der Wunsch herangetragen, eine Tanzveranstaltung für Ältere zu organisieren. „Die Großenbaumer SPD machte das damals schon“, erinnerte sich die Buchholzerin. Zusammen mit der damaligen Leiterin des Seniorenzentrums wurde man sich schnell einig. Nachdem auch die Küche der Altenwohnanlage mit eingebunden war, die für Kaffee und Kuchen sorgt, stand einem Start des Projektes nichts mehr im Wege.
„Tanzen verlernt man einfach nicht“
Jetzt sorgt der Buchholzer SPD-Ratsherr Sascha Röser für einen reibungslosen Ablauf. Unterstützt wird er dabei von der Sozial-Pädagogin Christine Jansky vom „Buchholzer Fenster“, der Beratungsstelle des Christophoruswerkes.
Genau wie Sascha Röser macht ihr die Arbeit mit den noch sehr munteren Senioren Spaß: Sie hebt die positiven Aspekte hervor: „Man hat Kontakt, und manch’ einer legt noch eine kesse Sohle aufs Parkett.“ Christine Jansky betont, dass gerade auch Menschen mit Demenz regelrecht aufblühen, Freude an der Musik und der Bewegung haben: „Tanzen verlernt man einfach nicht.“
Ein ausgewogener Mix aus tanzbarer Musik
Auch wenn Andy Cordes Musikauswahl nicht gerade dem Geschmack von Sascha Röser entspricht, akzeptiert er natürlich den ausgewogenen Mix aus tanzbarer Musik. Heavy Metal wäre den Senioren auch eher schwer zu vermitteln, auch wenn sie noch mitten im Leben stehen.
Bürgermeister „Manni“ Osenger freute sich, mit Rosie Küsters eine Tanzpartnerin gefunden zu haben, die er aus alten Zeiten kennt. „Hat er ganz gut gemacht“, bestätigte die jetzt in Homberg wohnende Ex-Neuenkämperin. Bei den Schlagern „Weil ich verliebt bin“ und „Blue Hawaii“ schwebten beide geradezu durch den Saal.
In der Tanzschule kennengelernt
Das taten in der verbesserten Version auch Waltraut und Manfred Hell, die längst Stammgäste geworden sind. Beide sind mittlerweile über achtzig, das Tanzen ist ihre große Leidenschaft. Kein Wunder, denn in den frühen 1950-Jahren hat man sich in der Tanzschule Paulerberg kennen gelernt.
Zum Jubiläum war auch Hermann Agte noch einmal ins Seniorenzentrum gekommen. „Tanzen war aber nie mein Ding, ich habe aber immer mitgeholfen, habe Getränke geholt, den Saal hergerichtet, aufgeräumt und mich um die Alten gekümmert“, erklärte der 82-Jährige, der bedauert „dass es heute leider nicht mehr geht“.
Dass es mit dem SPD-Tanztee erfolgreich weitergehen wird, ist für Sascha Röser keine Frage: „Hier sind jedes Mal zwischen 80 und 90 Personen, der überwiegende Teil kommt aus den umliegenden Stadtteilen, das läuft sehr gut.“
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Immer wieder Sonntags
Der Buchholzer Tanztee findet einmal im Monat, immer Sonntags, statt. Die nächsten Termine im Seniorenzentrum des Christophoruswerks am Altenbrucher Damm 8 sind am 11.November, 9. Dezember sowie im nächsten Jahr 20. Januar.
Getanzt wird von 14.30 bis 17 Uhr. Eintritt inklusive Kaffee und Kuchen: 6 Euro.