Duisburg-Serm. . Der Landgasthof Schenke musste den Biergarten schließen. Für die Wiederöffnung im nächsten Sommer wird ein Gutachten benötigt
Das gute Wetterin den letzten Monaten lud zum draußen sitzen ein, auch im Landgasthof Schenke. Leider ist das dort seit einiger Zeit nicht mehr möglich. Anwohner beschwerten sich über Lärmbelästigung. Vom Amt für Baurecht kam dann die Nutzungsunterlassungsverfügung.
„Jetzt lasse ich die Terrassenmöbel winterfest machen“, sagt Pächterin Helga Jank. Und das bei strahlendem Sonnenschein. „Einige Kunden sind auch wieder gegangen, weil sie draußen sitzen wollten, wir das aber nicht anbieten konnten.“
„Bei jeder Veranstaltung habe ich die Polizei auf dem Hof stehen“
Seit März habe es immer wieder Beschwerden gegeben. Niemand hat direkt mit der Wirtin gesprochen. Es lief immer über die Ämter. „Bei jeder Veranstaltung, auch innen, habe ich die Polizei auf dem Hof stehen“, so Jank. Alle zwei Wochen muss sie zu einem anderen Amt, mit allen Unterlagen und Genehmigungen. Auch ein Bußgeld wurde ihr schon auferlegt, dann aber wieder zurück gezogen. „Das ist echt viel Zeit, die ich dafür aufwenden muss.“
Für Jank ist unklar, warum die Beschwerden jetzt kommen: „Ich bin nicht die Erste, die hier Feiern ausrichtet.“ Vorbesitzer hatten wohl nie solche Probleme.
Wiedereröffnung noch unklar
Ob der Biergarten für den nächsten Sommer wieder öffnen kann, ist noch unklar. Momentan sucht Jank nach einem Gutachter. Dieser muss ein Gutachten bei der Stadt einreichen, damit der Betrieb wieder aufgenommen werden kann.
„Sollten nach Prüfung der Unterlagen die Voraussetzungen zum Betreiben eines Biergartens vorliegen, wird eine Genehmigung erteilt“, so die Stadt. Bis dahin muss der Außenbereich geschlossen bleiben. Bei der Stadt ging in den letzten zwei Monaten eine Beschwerde über eine Lärmbelästigung ein. Während einer Begehung des Ortes stellten die zuständigen Mitarbeiter fest, „dass die Außengastronomie des Landgasthofs ohne baurechtliche Genehmigung betrieben wird.“ So musste die Nutzung des Biergartens untersagt werden.
Eine komplette Schließung steht für die Wirtin nicht zur Debatte
Für die Wirtin wirkt sich das negativ in der Kasse aus und einige Sermer sorgen sich. „Viele Gäste haben Angst, dass der ganze Betrieb zu machen muss und es dann keine Gastwirtschaft mehr in Serm gibt“, so Jank.
Erst im letzten Jahr übernahm sie den traditionellen Gasthof im Kappesdorf. Sie steckte viel Geld und Arbeit in die Renovierung.
Mit dem Landgasthof erfüllte sich Helga Jank ihren jahrelangen Wunsch, endlich ein kleinen Hotel mit Restaurant zu leiten. Eine komplette Schließung steht für die Wirtin nicht zur Debatte.