Duisburg-Huckingen/Rahm. . Zwei Filialen im Duisburger Süden bieten eine Alternative zu Plastiktüten für Obst und Gemüse an. Hohe Nachfrage: Edeka muss nachproduzieren.

Fast 300 Millionen Tonnen Plastikmüll werden laut Naturschutzbund Deutschland jedes Jahr weltweit produziert. Ein großer Teil davon verschmutzt die Weltmeere. Und schon wer ganz normal einkaufen geht, trägt zu dieser enormen Menge an Müll bei: Im Supermarkt ein paar Tomaten gegriffen, in einen der bereitstehenden Plastikbeutel gepackt, und schon ist wieder Müll entstanden. Aber das geht auch anders: In zwei Supermarkt-Filialen im Duisburger Süden können Kunden jetzt auf Plastiktüten für Obst und Gemüse verzichten und stattdessen wiederverwendbare Stoffbeutel nutzen.

Beutel kaufen, zu Hause waschen und wieder benutzen

Die beiden Edeka-Filialen am Angerbogen und Am Rahmer Bach bieten die Stoffbeutel seit einiger Zeit als Alternative zum Plastik an. Das Prinzip ist einfach: Die Kunden kaufen einmalig die Stoffbeutel, packen ihr Obst und Gemüse da rein, wiegen es normal und bezahlen an der Kasse. Zu Hause können sie die Beutel waschen und beim nächsten Besuch wieder mitbringen. Auch für Brote und Brötchen sind die Beutel geeignet. Wer auf die Umwelt achten will, kann fünf der Stoffbeutel für 3,99 Euro an der Kasse kaufen.

„So geben wir unseren Kunden eine umweltfreundliche Maßnahme an die Hand, die leicht umzusetzen ist und dennoch wirkt“, sagt Julia Denkert, Sprecherin von Edeka Rhein-Ruhr; dem Verbund, dem die beiden Filialen im Duisburger Süden angehören. Stadtweit bieten fünf Filialen die Stoffbeutel an. Auch Filialen im weiteren Ruhrgebiet hat der Umweltgedanke überzeugt. „Derzeit beteiligen sich schon fast 300 Edeka-Kaufleute in der Region Rhein-Ruhr an der Aktion, und es werden täglich mehr“, sagt Denkert.

500 Kunden haben die Beutel schon gekauft

Das Edeka-Center am Angerbogen hat im April diesen Jahres die ersten Stoffbeutel verkauft. Seitdem haben etwa 500 Kunden die Beutel in ihren Einkaufswagen gelegt. „Von unseren Kunden haben wir sehr positives Feedback dazu bekommen“, sagt Marktleiter Jürgen Buchholz. Ein ähnliches Bild zeichnet auch Edeka Rhein-Ruhr: „Die Nachfrage ist so groß, dass wir für die nächsten Monate schon nachproduzieren müssen“, sagt Julia Denkert.

Jürgen Buchholz wünscht sich, dass die Stoffbeutel von den Kunden noch besser angenommen werden. Deshalb steht vor dem Supermarkt ein großes Schild und weist auf die umweltfreundliche Alternative hin. In der Obst- und Gemüseabteilung liegen außerdem Beutel aus, Schildern erklären ihren Zweck. Beim Einkauf die Weltmeere schonen – das ist ein Gedanke, der Jürgen Buchholz überzeugt: „Da, wo man Plastik vermeiden kann, sollte man Plastik auch vermeiden.“

PLASTIKMÜLL IN DEUTSCHLAND

  • Laut Institut der deutschen Wirtschaft produziert jeder Deutsche im Schnitt 37 Kilogramm Müll pro Jahr.
  • Damit liegt Deutschland sechs Kilogramm über dem EU-Durchschnitt.
  • Deutschland hat gleichzeitig aber auch eine hohe Recyclingquote.