Duisburg-Wedau. . Am 25. Juli feiert Pastor Goeke sein Diamantenes Priesterjubiläum. Mit 87 Jahren ist er noch aktiv – auch dank der Hilfe seiner Schwester (94).

Seit 60 Jahren steht Pastor Werner Goeke als Priester im Dienst der Kirche: Am 25. Juli feiert der 87-Jährige sein Goldenes Priesterjubiläum. Vorher haben wir mit ihm zurückgeblickt: auf seine Anfänge, auf Besuche in Israel und ein Leben mit dem Zölibat.

Was war Ihr schönster Moment in 60 Jahren als Priester?

Pastor Werner Goeke: Das ist eine schwierige Frage. Ich war 21 mal mit jungen Leuten vom Hildegardis-Gymnasium in Israel. Das waren die schönsten Momente: In dem Land, wo Jesus gewesen ist und gewirkt hat, mit jungen Menschen Gottesdienste zu feiern.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, Priester zu werden?

Ich kam aus der Jugendarbeit. Nach dem Krieg habe ich mit 16 die ersten Gruppen geleitet und daran Freude gehabt, die Jugendlichen zu Gott zu führen. Die Gottesdienste sind mir auch jetzt noch das Wichtigste: die Menschen an Gott heranzuführen, an die Heilige Schrift, an die Sakramente. Wichtig ist, dass ich meine Schwester mit dabei habe. Sie hat von Anfang an im Hintergrund mitgearbeitet und macht das heute noch, mit 94 Jahren. Sie macht das Finanzielle, so dass ich Zeit habe für die Begegnung, für das, was den Priesterberuf ausmacht. So haben wir angefangen: Sie hatte die Mädchengruppen, ich hatte die Jungengruppen.

Ist es als junge Mann nicht schwierig, sich für den Zölibat zu entscheiden?

Ja, das ist es – aber wer sich zu einer Ehe entscheidet: Das ist gerade so schwer. Man muss das theologisch sehen: Als Gabe an Gott, dass man sich zur Verfügung stellt; das macht große Freude. Ich würde mir wünschen, dass die Eheleute das so ernst nehmen wie der Priester den Zölibat.

Was war vor 60 Jahren anders als heute?

Wenn ich überlege, wie voll die Kirchen waren! Wenn die Kinderbeichte für Sonntag um 15 Uhr angesetzt war, kamen sie schon um 14 Uhr und sagten: Kommen Sie, die Schlangen werden immer länger. Oder bei der Kommunion: Bis 12 Uhr musste man nüchtern bleiben. Heute muss man zusehen, dass die Kinder kein Kaugummi im Mund haben.

Am Telefon melden Sie sich mit „Pastor Goeke“. Gibt es auch den Privatmann Werner Goeke?

Natürlich gibt es den. Aber die meisten rufen mich als Priester an. Das muss zusammen gehen.

Gab es Momente in den 60 Jahren, in denen Sie Ihre Entscheidung hinterfragt haben?

Schon auf dem Weg dahin fragt man sich das. Aber im Studium habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, dass man als Seelsorger zur Stelle ist. Ich war fasziniert, was man bewirken kann, wenn man auf die Ärmsten zugeht. Nachdenken tut man immer wieder. Zweifeln nicht.

<<< ZWEI DANKMESSEN IN WITTEN UND WEDAU

  • In seiner Heimatstadt Witten feiert Pastor Goeke zu seinem Diamantenen Priesterjubiläum eine Dankmesse. „Da sind auch die Jungs und Mädels von damals dabei“, freut er sich. „Die sind heute 85.“


  • In der Kirche St. Joseph , Kalkweg 189, gibt es eine Dankmesse am Mittwoch, 25. Juli, um 15 Uhr. Seit 2001 gehört Pastor Werner Goeke der Gemeinde St. Joseph an.