Duisburg-Großenbaum. Weil die GSG Duisburg keinen Sponsor findet, versteigert das Kreisliga-Team den Trikot-Werbeplatz auf Ebay. Dem Verein geht es um mehr als Geld.
Wenn rund 20 junge Männer mit ihrem dazugehörigen Trainer- und Betreuerstab ihre Trikotbrust auf Ebay zur Versteigerung anbieten, dann hört sich das im ersten Moment vielleicht etwas merkwürdig an. Der Sinn ist jedoch ein ganz einfacher: Das Kreisliga-A-Team der GSG Duisburg sucht dringend nach einem neuen Trikotsponsor für die Fußball-Saison 2018/2019. Und die startet bereits am Sonntag, 19. August. Bis kommenden Samstag, 21. Juli, 15 Uhr, können noch Gebote abgegeben werden.
Co-Trainer: „Ja, wir sind käuflich – sogar sofort“
„Ja, wir sind käuflich, sogar sofort“, sagt Oliver Petzold, Co-Trainer und selbst ernanntes Mädchen für alles bei den Großenbaumern lachend. „Wir haben bei vielen Unternehmen hier in Großenbaum angefragt, aber einen passenden Trikot-Sponsor haben wir nicht gefunden.“ Also mussten andere Ideen her. Inspiriert durch erfolgreiche Versteigerung der Trikot-Werbefläche zum Beispiel in Reutlingen vor ein paar Jahren kam „irgendwie in einem SMS-Chat die Idee“, sagt Petzold. „Erst dachte ich, dass Kai Uwe Otto Witze macht.“ Der Sportliche Leiter des Kreisliga-A-Teams meinte das jedoch ernst. „Und jetzt sind wir mit der Auktion seit ein paar Tagen online.“
Die Fußballer der GSG hoffen auf einen vierstelligen Betrag. „Wer möchte, kann auch direkt für 10 000 Euro zuschlagen“, macht Trainer Werner Pusch für die „Brust“ seines Teams. „Wer den Deal abschließt, bekommt von uns ein schönes Paket geschnürt.“
Freier Eintritt, Bier und Bratwurst bei Heimspielen
Darin enthalten ist neben der Werbefläche auf dem Trikot eine große Werbebande am Platz und am Eingang der Platzanlage, Werbeplatz auf der Homepage und „ganz wichtig, freier Eintritt, ein Bier und eine Bratwurst bei unseren Heimspielen“, fügt Oliver Petzold noch hinzu.
Ganz gezielt geht der Verein aus dem Duisburger Süden, der mehr als 650 Mitglieder zählt, in der Auktion auch auf sein Jubiläum ein. „Wir versuchen, Emotionen bei potenziellen Bietern zu wecken“, sagt Oliver Petzold. „Wir haben in Eigenaktion einen Fitnessraum eingerichtet, wir haben die Umkleiden renoviert, und es gibt bei uns einen tollen Zusammenhalt.“
Wegen Asche: Sportler spielen lieber in Nachbarstädten
Bei erfolgreicher Auktion soll ein Großteil der Einnahme in die Neugestaltung der Platzanlage gehen. Hier hat man sich im Vorstand der GSG Duisburg auf eine Umgestaltung des alten Ascheplatzes in einen Hybridrasen geeinigt. „Ein Hybridrasen ist in der Anschaffung günstiger als ein Kunstrasen, allerdings in der Pflege kostenintensiver“, weiß Daniel Rosenbach, der stellvertretende Geschäftsführer des Gesamtvereins. Gebaut werden soll der Platz im Jubiläumsjahr. „Wir müssen dringend modernisieren, um konkurrenzfähig zu bleiben.“ Viele Spieler würden zum Beispiel lieber in Moers oder Mülheim spielen, obwohl sie in Großenbaum leben. „Die wollen sich auf einem Ascheplatz nicht die Knochen kaputt machen“, sagt Teammanager Oliver Petzold.
Auch aus sportlicher Sicht, da sind sich die Verantwortlichen sicher, wäre ein Deal für einen potenziellen Bieter ein Gewinn. „Vor zwei Jahren sind wir nur knapp am Aufstieg gescheitert und in der gerade beendeten Saison lagen wir auch auf Platz drei“, sagt Petzold. „Wir sind motiviert und werden in der neuen Spielzeit in Duisburg, Mülheim und Dinslaken den neuen Sponsor bestmöglich präsentieren.“
<<< HIER KÖNNEN SIE MITBIETEN
Während in den Fußball-Bundesligen mit mehrstelligen Millionen-Summen hantiert wird, ist es in der Kreisliga-A alles andere als leicht, überhaupt einen Trikot-Sponsor zu finden, geschweige denn ausreichend Kapital zu haben, um dann auch noch die Platzanlagen zu sanieren.
Hier kann noch bis Samstag, 15 Uhr, geboten werden: tinyurl.com/ycxzyop3