Duisburg-Huckingen. . Stachelbeersahne à la Tante Ursel, Beerentorte nach Art der Nachbarin und andere Lieblingskuchen: Die Rezepte gibt’s bald im Huckinger Backbuch.

Brunhild Blum passte auf wie ein Schießhund. Das Mitglied der Huckinger Auferstehungsgemeinde war verantwortlich dafür, dass Kuchen, Rezepte und die dazugehörigen kleinen Geschichten für das „Himmlische Backbuch“ nicht durcheinander gerieten.

Das war schon wichtig, denn aus der Backaktion anlässlich des Gemeindefestes soll gegen Ende des Jahres ein buntes kleines Backbuch entstehen. Die Idee dazu hatte der evangelische Gemeinde-Pfarrer Bodo Kaiser von seiner vorherigen Arbeitsstelle in Düsseldorf-Unterrath mitgebracht. Sein Back-Aufruf war auch in Huckingen erfolgreich, wie man bereits am frühen Sonntagmorgen feststellen konnte. Ein Kuchen nach dem anderen wurde ins Gemeindehaus getragen, dort registriert, fotografiert und das dazugehörige Rezept digital erfasst.

Ein ökumenischer Kuchen

Fotografiert wurden aber nicht nur die liebevoll hergestellten Kuchen und Torten, auch die Hersteller(innen) wurden porträtiert. Dafür sorgte Bodo Kaisers Bruder Martin, der Berufsfotograf ist und seine Fähigkeiten gerne in den Dienst der guten Sache stellte. „Wir haben auch die benachbarte katholische Gemeinde Peter und Paul mit einbezogen“, erklärte Kaiser und ergänzte schmunzelnd: „Das wird also ein ökumenisches Backbuch.“

Knapp zwanzig „katholische“ Kuchen waren avisiert, insgesamt rechnete das Backbuch-Team mit 40 bis 50 Lieferanten. Einer davon war Walter Becks. Der Huckinger Lokalpolitiker hat aber mit der Herstellung der auch optisch ansprechenden Stachelbeer-Sahne-Baiser-Torte nichts zu tun, wie er freimütig gestand: „Ich bin nur für den Transport zuständig.“

Kalte Schnauze mit Bitterschokolade

Kreiert hatte die fruchtige Leckerei seine Frau Sigrid. Dabei handelte es sich im besten Sinne um eine ökumenische Torte, gebacken von der evangelischen Ehefrau und unfallfrei transportiert von ihrem katholischen Ehemann Walter. Die passende kleine Geschichte hatte Becks auch parat: „Die Torte ist nach dem Rezept unserer Lieblingstante Ursel hergestellt und stammt aus der Altmark, die darf auf keiner Familienfeier fehlen. Auch im Kollegenkreis ist die Nachfrage groß, wie an Aussagen „Wir kommen nur, wenn es die Stachelbeer-Torte gibt“ zu erkennen ist.

Luise Surmund hatte sich etwas Nostalgisches einfallen lassen und mit einer „Kalten Hundeschnauze“ zum üppigen Kuchenbüfett beigetragen. Die Kalorienbombe war in den 1950er- und 1960-Jahren äußerst beliebt. Die 85-jährige Mündelheimerin hat das ursprüngliche Rezept leicht variiert: „Ich habe den Rum weggelassen und neben dem Kakao auch Bitterschokolade für die Schicht zwischen den Butterkeksen verwendet. Dann ist das alles nicht so süß.“

Neues Rezept hat Omas Apfelkuchen den Rang abgelaufen

Bodo Kaisers Ehefrau war natürlich auch im Rennen. „Kaisers Beerentorte“ war nicht nur ein echter Hingucker, sondern bereits im benachbarten Düsseldorf erprobt und für gut befunden worden. „Das Rezept ist eigentlich von einer Nachbarin, bei uns hat sie mittlerweile sogar Omas beliebten Apfelkuchen den Rang abgelaufen“, schwärmte Kaisers Ehefrau Annette.

Im Advent soll das „Huckinger Backbuch“ erscheinen, vorgesehen ist erstmal eine Auflage von 250 Exemplaren.

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Beerentorte mit Sahnecreme

Echt lecker:
Echt lecker:

Für den Teig 3 EL ganze Weizenkörner mahlen, mit 3 EL Mehl mischen

100 g Zucker, 100 g Margarine, 2 Eier, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Teelöffel Backpulver unterrühren und bei 200 Grad 20 Minuten backen

Für den Belag: 1 Paket Frischkäse, mit 1/2 Tasse Puderzucker verrühren, 1 Becher Sahne und Sahnesteif schlagen,unter die Creme und auf abgekühlten Boden verteilen

700 g Beeren darauf verteilen, 1/4 Ltr. Himbeersirup mit Tortenguss andicken und über die Beeren gießen