Duisburg-Rahm. . Seit 25 Jahren züchtet das Ehepaar Dicks auf dem Ventenhof Quarter Horses. Zuchthengst Power Scotch ist seit 20 Jahren im Einsatz.

Kurzer Rücken, gerade Beine, kleine Ohren und wohlgeformte Kiefermuskeln: Power Scotch ist ein attraktiver Kerl. Einer, der bei den Pferdedamen gut ankommt. Seine Idealmaße und sein Stammbaum sind beliebt; Power Scotch ist der Deckhengst von Cornelia und Rainer Dick. Seit 25 Jahren züchten die beiden Pächter auf dem Ventenhof Quarter Horses. Seit bald 20 Jahren steht der Hengst seinen Mann.

Zwei Zuchtstuten und ein Hengst

Neben Power Scotch haben die Dicks auch zwei Stuten in der Zucht. Eine kleine Zucht also, aber eine mit Erfolg und Stammkunden. Mehr als 100 Fohlen haben sie in den 25 Jahren gezüchtet, 5000 Euro bringt ein Jungtier im Verkauf ein. Die Kunden kommen durchaus nicht nur aus der näheren Umgebung: „Wir haben Leute aus Frankreich, die regelmäßig zum Decken kommen“, sagt Cornelia Dick.

Der Ventenhof in Rahm.
Der Ventenhof in Rahm. © Elke

Ob Stute oder Hengst, Zuchtpferde müssen nicht selber Stars in der Branche sein. Aber sie müssen einen, besser mehrere, im Stammbaum stehen haben. Powerscotch kann das bieten: „Seine Mutter ist eine der erfolgreichsten Zuchtstuten weltweit“, erzählt Cornelia Dick. Scotch Bar Venture hat es sogar in die Hall of Fame der Deutschen Quarter Horse Association geschafft – die Aufnahme gilt als die bedeutendste Ehrung des Verbandes. Auch Vater Fritz Power hat so viele Verdienste vorzuweisen, dass er einen Platz in der Hall of Fame hat. „Wenn die Vorfahren was gewonnen haben, reicht den Leuten das“, sagt Cornelia Dick.

Aber Power Scotch schmückt sich nicht nur mit dem Fell seiner Eltern, er hat auch selber etwas vorzuweisen: So ist er zum Beispiel mehrfacher internationaler deutscher Meister im sogenannten Halter. Das zahlt sich aus, für die Züchter und die Käufer der Fohlen: In seiner Nachzucht finden sich Turniersieger, Fohlenschausieger, Elitestuten.

Auf die Farbe kommt es an

Neben Titeln geht es den Käufern ums Äußere: „Wichtig ist die Farbe“, weiß die Züchterin. „Ich würde nicht mit einem Fuchshengst züchten.“ Die sind unbeliebt. Das Fell von Power Scotch ist zwar braun, er vererbt aber daneben auch schwarz. Und fuchs. Da kommt es eben auf die Stute an.

Was das angeht, hat es Power Scotch gut: Er darf selber ran. Natursprung nennt sich das, was nichts mit der zum Beispiel in den USA verbreiteten technischen Prozedur mit Gefriersperma und Kühlsamen gemein hat. Power-Scotch-Fohlen sind made by Power Scotch, nicht made by Technik.

Die Pferde können im Sommer rund um die Uhr auf der Weide stehen.
Die Pferde können im Sommer rund um die Uhr auf der Weide stehen. © Elke

Elf Monate später kommt das nächste Fohlen auf die Welt. Für die Züchterin beginnt dann die beste Zeit: „Das Schönste ist, mit den Fohlen zu arbeiten, das ist knuffig“, schwärmt Cornelia Dick. Nach den elf Monaten geht es übrigens schnell, wenn es einmal, so weit ist: „Eine Stute ist mit der Geburt in einer Viertelstunde durch.“

Trotzdem ist die Trächtigkeit natürlich eine Belastung für das Tier, weswegen Stuten nur zwischen etwa drei und 25 Jahren in der Zucht sein sollten. Der Hengst fängt zwar im selben Alter an, seine guten Anlagen zu verbreiten. Er darf aber auch im Seniorenalter noch ran. „Ein Hengst kann decken, bis er unfruchtbar wird.“