Serm. . Als die Hofstelle in Serm, die seit vielen Generationen von der Familie Blomenkamp bewirtschaftet wird, zum ersten Mal namentlich erwähnt wurde (nachgewiesen ist das Jahr 1313), war die Kartoffel noch gar nicht in Europa eingeführt. Das passierte erst gute 200 Jahre später, als spanische Eroberer die Pflanze aus Südamerika mitbrachten.
Als die Hofstelle in Serm, die seit vielen Generationen von der Familie Blomenkamp bewirtschaftet wird, zum ersten Mal namentlich erwähnt wurde (nachgewiesen ist das Jahr 1313), war die Kartoffel noch gar nicht in Europa eingeführt. Das passierte erst gute 200 Jahre später, als spanische Eroberer die Pflanze aus Südamerika mitbrachten.
Heute ist der Kartoffelanbau das Hauptstandbein auf dem „Bürgershof“, der direkt an der Sermer Dorfstraße liegt. Hermann Blomenkamp leitet den Betrieb seit den 1980er-Jahren. Damals hat er den Hof von seinen Eltern übernommen.
Mit Speck und Frühlingszwiebeln
Spezialisiert hat sich der 58-Jährige auf den Kartoffelanbau, aber auch Getreide und Gemüse werden auf den insgesamt 35 ha großen Feldern angepflanzt und geerntet.
Stark gefragt sind in jedem Jahr Blomenkamps Frühkartoffeln. Frisch geerntet können die leckeren Knollen im Hofladen an der Dorfstraße käuflich erworben werden. Der Sermer Landwirt erläutert, was das Besondere an dieser Kartoffelspezialität ist: „Die Kartoffel ist noch nicht ganz ausgereift und hat dadurch noch nicht den späteren Stärkegehalt. Das ergibt den aromatischen Geschmack.“
Am besten geeignet ist nach Meinung des Kartoffelbauern die Sorte Annabelle. Die pflanzt er auf einem Feld in Rheinnähe an: „Der Boden dort ist sandig, das braucht die Kartoffel.“
Tochter Anna Katharina, die derzeit in Bonn studiert und gerade ihren Master im Fach Agrarökonomie macht, hat ein passendes Rezept parat: „Die Kartoffeln mit Butter verfeinern, dazu frische Frühlingszwiebeln und etwas Speck in der Pfanne anbraten, total lecker.“ Ihr Vater nickt zustimmend: „Mehr braucht man nicht.“
Auch wenn die Nachfolge noch lange kein Thema ist, Sorgen brauchen sich Hermann Blomenkamp und seine Frau Dagmar, die den Hofladen führt, nicht machen. Nicht nur Tochter Anna Katharina orientiert sich in Richtung Landwirtschaft. Die älteste Tochter Lisa hat ebenfalls in Bonn Agrarwissenschaften studiert und wurde sogar in der Saison 2016/17 zur „Rheinischen Kartoffelkönigin“ gekürt. Die jüngste Tochter Laura arbeitet als Finanzwirtin in Krefeld.
Drei-Mädel-Haus
Die drei Blomenkamp-Mädel helfen gerne im elterlichen Betrieb mit, wenn es ihre Zeit zulässt. Dazu ist im Hofladen immer wieder Gelegenheit, denn neben Kartoffeln werden dort auch Salat und Gemüse „frisch vom Feld“ angeboten.
Die regionalen Produkte – Kartoffeln gibt es dank des Kühlhauses das ganze Jahr über – sind nicht nur bei den Kunden im Duisburger Süden beliebt, auch die Gastronomiebetriebe im näheren Umkreis wissen die Qualität der Produkte zu schätzen.
Einen Tipp hat Blomenkamp noch: „Unsere Tomaten sind der Renner.“ „Die wachsen in richtigen Erdkulturen, nicht zu vergleichen mit der Supermarkt-Ware.“