Duisburg - Mündelheim. Beim Beumershof in Mündelheim sind die ersten Erdbeeren schon reif. Möglich machen das Folientunnel – und Hummeln. Die fliegen früher als Bienen.
Ganz schön frühreif sind die süßen Früchtchen, die seit dem Wochenende die Kunden nach Mündelheim locken. Clery und Allegro heißen die Erdbeersorten, die seit wenigen Tagen auf dem Beumers-Hof direkt neben der Kirche St. Dionysius zum Kauf angeboten werden. „Wir haben den Start in die Saison um drei Wochen vorverlegen können“, erläuterte Heinrich Beumer, der seit einigen Jahren den Familienbetrieb leitet.
Dank Folientunneln früher Erdbeeren ernten
Um die Erdbeeren früher auf den Markt bringen zu können, musste der Mündelheimer Landwirt kräftig investieren. Die frühen Sorten reifen in diesem Jahr zum ersten Mal in zwei Folientunneln, die insgesamt eine Fläche von 0,5 Hektar bedecken. Rund 25 000 Euro kostete die Neuanschaffung, die Beumer nicht mit einem Gewächshaus verwechselt wissen möchte. Die dort gewachsenen Erdbeeren gibt es ja mittlerweise ganzjährig in den Supermärkten.
Als Konkurrenz sieht der Mündelheimer die dort angebotene Ware nicht. „Die Kunden wissen, was sie an unseren Freiland-Erdbeeren haben“, ist Beumer überzeugt. Mit dem jetzt möglichen früheren Start ist man allerdings schon den Kundenwünschen entgegengekommen, die sich freuen, bereits jetzt in den Genuss der zuckersüßen Früchte zu kommen. Im Laufe der Woche wird das nicht nur auf dem Beumers-Hof möglich sein, auch die Verkaufsstände in Ungelsheim, Großenbaum, Buchholz und Angermund werden Zug um Zug öffnen. Selbstpflücker müssen aber noch Geduld haben. „Die Felder an der Sermer Straße werden wohl nicht vor Ende Mai freigegeben werden können“, schätzt Beumer.
Zwei Hummelvölker sind im Bestäubungs-Einsatz
Die neuen Folientunnel alleine würden in Sachen Saisonfrühstart nichts bewirken. Ohne die fleißigen Hummelvölker, die für die Bestäubung der Erdbeerpflanzen sorgen, könnte der Verkauf noch nicht beginnen. Rund 200 summende Helfer sind seit einigen Wochen aktiv. „Wir haben uns extra zwei Hummelvölker zugelegt, die werden im Karton verschickt“, erläutert der Landwirt. Zwar mangelt es in der Gegend zur Blütezeit nicht an Bienen. „Wir haben hier zum Glück etliche Imker.“ Trotzdem war die Anschaffung der Hummeln notwendig: „Die Hummeln werden schon bei niedrigeren Temperaturen aktiv, die Bienen legen erst später los, wenn es wärmer ist.“
Starke Nachtfröste oder lange Regenperioden sollte es jetzt allerdings besser nicht mehr geben. Auch wenn die Freiluftfelder mit Vlies geschützt werden, könnten extreme Wetterkapriolen die Ernte beeinträchtigen. Die derzeitigen sommerlichen Temperaturen begünstigen natürlich das Wachstum der Erdbeeren. Zehn Erntehelfer werden in Kürze auf der drei Hektar großen Fläche im Einsatz sein, dazu kümmern sich Beumers Mutter, Vater, Ehefrau und Schwester um einen reibungslosen Ablauf in der Erntezeit.
Dass bei aller Technik letztendlich die Abhängigkeit von der Natur ein wesentlicher Faktor bleibt, weiß niemand besser als Heinrich Beumer: „Die schlägt uns manchmal schon ein Schnippchen, da hat man keinen Einfluss drauf.“
<<< SELBER KAUFEN ODER SELBER PFLÜCKEN
Im Jahr 2009 entschloss sich Heinrich Beumer, mit dem Anbau von Erdbeeren und deren Direktvermarktung ein weiteres Standbein für den landwirtschaftlichen Betrieb zu errichten. Mittlerweile ist daraus ein Erfolgsmodell und die Haupteinnahmequelle geworden.
Beumers Erdbeeren gibt es direkt ab Hof in Mündelheim, Uerdinger Straße 181 und an folgenden Verkaufsständen: Großenbaum, Angermunder Straße 73a; Ungelsheim, Am Finkenacker 3; Buchholz, Sittardsberger Allee 21; Angermund, Pfarrer-Holl-Weg 21.
Der Start der Selbstpflücker-Saison wird bekanntgegeben auf:
www.beumers-erdbeeren.de