Neuenkamp. Schon zum achten Mal hat im Atelier- und Ausstellungshaus Hafenkult die Frühlingsausstellung alle Türen geöffnet und die designinteressierten Besucher zum Kunstkauf verlockt. Zehn der 15 im ehemaligen Bürogebäude am Parallelhafen niedergelassenen Künstler zeigten in ihren Ateliers Gemaltes, Gedichtetes, Genähtes, Beleuchtetes und Belichtetes.

Schon zum achten Mal hat im Atelier- und Ausstellungshaus Hafenkult die Frühlingsausstellung alle Türen geöffnet und die designinteressierten Besucher zum Kunstkauf verlockt. Zehn der 15 im ehemaligen Bürogebäude am Parallelhafen niedergelassenen Künstler zeigten in ihren Ateliers Gemaltes, Gedichtetes, Genähtes, Beleuchtetes und Belichtetes.

Mit „Fahrplanlos“, einem großartigen Kurzfilm über Tauben im Bahnhof und andere scheinbar planlos umhertrippelnde Großstadtbewohner, lockten Katja Stief und Bashar Farhat, die Macher des Magazins Duistopia, die Besucher in ihr Kleinkino in der ehemaligen Pförtnerloge. Die beiden sind Gäste der Hafenkult-Künstler. Sie sehen Duisburg irgendwie in der Schwebe zwischen dörflichem Dasein und großstädtischem Gepräge und finden den ganz speziellen Charme ihrer großen Kleinstadt da, wo beides ineinander greift.

Wer selber nicht zu Hause sein kann, hat wenigstens einen Zettel geschrieben. „Bitte zur Frühlingsausstellung das Licht in der vorderen Lampe anknipsen“, klebt an der Vitrine in der Haiku-Leseecke von Elke Frieding, die alle ihre Haiku fortlaufend nummeriert. Einfallen lässt sie sich die kleinen Gedichte aus japanischer Tradition auf meditativen Spaziergängen in und um Duisburg.

„Ist das nicht wunderbar hier?“, fragt die kunstbegeisterte Besucherin Bettina Dinu, die kreuz und quer durch die Ateliers läuft, „ ich könnte jedenfalls den ganzen Tag hier verbringen“. Besonders interessiert sich die Baerlerin für einige der großformatigen Werke der Künstlerin Katrin Roth. Roth bewegt in ihren gemalten Landschaften kontrastierende Farbflächen aufeinander zu. Sie versteht, warum ihre Kundin bei der Auswahl zögert, und bietet Entscheidungshilfe an. „Man kauft sich ja nicht jeden Tag ein Großformat , da packe ich mir gern zwei oder drei zur Wahl stehende Bilder in den Kofferraum und komme zu Ihnen nach Hause, damit sie vor Ort überprüfen können, ob das Bild an Ihrer Wand auch genug Platz hat und so wirkt wie gewünscht“, erklärt sie der potenziellen Kundin. Die ist von so viel Service sehr angetan.

Andere Entscheidungen können vor Ort getroffen werden. „Guck mal, ist die nicht zu niedlich für mich?“, zweifelt eine junge Frau im Atelier von Ulrike Altegoer und hält sich dabei vor dem Spiegel eine hübsche Kette mit kleinen Perlen und emaillierten Vögelchen an den Hals. „Perfekt ist die, ich würde die nehmen“, entscheidet die Begleiterin energisch. Altegoer erzählt indessen ihren Atelierbesuchern, wie ihr mitten in der Arbeit an einer ganzen Serie von mauersteinartigen Theaterkostümen ihre liebste Atelier-Nähmaschine kaputt gegangen ist und sie gezwungen war, die Sachen zu Hause zu nähen.