Duisburg. . Der evangelische Kindergarten Am Burgacker in Duisburg hat sich einige alte Traditionen bewahrt. Am Samstag feiert er 60. Geburtstag.

„Eine kleine grüne Oase“ nennt Leiterin Diana Walter ihren evangelischen Kindergarten Am Burgacker. Versteckt hinter ein paar Bäumen und einer Mauer liegt er da, der Spielplatz ist umgeben von Wohnhäusern und Bürogebäuden. Am Samstag wird die Kita 60 Jahre alt. „Schwester Käthe Reinecke und die Damen aus dem Frauenkreis der Gemeinde haben 1956 begonnen, Geld für einen Kindergarten zu sammeln“, erzählt Walter. „Zwei Jahre später schon konnte er eröffnet werden.“

Für U3-Betreuung fehlt der Platz

Zunächst besuchten 90 Kinder die Einrichtung, heute ist es nur noch die Hälfte, die sich auf zwei Gruppen verteilt. Walter: „Die meisten stammen aus dem Wasserviertel, einige kommen aber auch von der anderen Rheinseite. Ihre Eltern arbeiten hier in der Innenstadt und liefern sie morgens hier ab.“ Bis 16.30 Uhr ist der Kindergarten geöffnet. Eine U3-Betreuung gibt es jedoch nicht. „Dazu haben wir schlicht keinen Platz.“

Auch im Außenbereich hat die Kita einiges zu bieten.
Auch im Außenbereich hat die Kita einiges zu bieten. © Jörg Schimmel

Gegessen wird stets zusammen. “ Serviert wird ausschließlich vegetarische Kost. „Wir haben zwar keine besonderen Wünsche durch Eltern, aber so können wir sicherstellen, dass alle Kinder etwas haben, das sie essen können“, sagt Walter. Heute gibt es Linsensuppe, natürlich ohne Essig, weil der den Kindern nicht schmecke.

Einige Traditionen haben sich bis heute fortgesetzt: „Beim Vorlesen dürfen die Vorschulkinder immer auf der Fensterbank sitzen, das war früher schon so“, sagt die Leiterin. „Und auch einige Holzspiele sind noch dieselben wir vor 60 Jahren.“

Keine Probleme mit den Nachbarn

Das Außengelände wird durch eine breite gepflasterte Straße geprägt – eigentlich eine Feuerwehrzufahrt, des Platzes wegen. Die Kinder nutzen sie, um mit ihren Fahrzeugen auf und ab zu fahren. Dabei kommt es nicht selten zu Karambolagen. „Wir brauchen hier ein paar mehr Pflaster als sonst“, sagt Walter schmunzelnd. Probleme mit den Nachbarn gebe es nach wie vor nicht: „Mit denen haben wir ein sehr gutes Verhältnis. Sie bieten uns oft an, in den Ferien die Blumen zu gießen, wenn wir nicht da sind.“ Die umliegenden Firmen spendeten dem Kindergarten auch schon mal was. „Und wenn die Kinder draußen lachen und singen, das hören die alle gern – obwohl wir alles andere als leise sind.“

Viele Ausflüge führten die Kinder auch ins nahegelegene Altenzentrum am Philosophenweg. „Manchmal kommen die Senioren auch bei uns vorbei“, sagt Walter. Einige von ihnen sind vielleicht selbst einmal in die Kita gegangen. Zum Geburtstagsfest werden viele ehemalige Kinder erwartet. Sie können eine Mauer begutachten, die ein Graffiti-Künstler voriges Wochenende extra für das Jubiläum bemalt hat.

>>BURGACKER-HYMNE VOM PFARRER

Das Fest beginnt am Samstagvormittag um 11 Uhr mit einem Gottesdienst. „Unser Pfarrer hat außerdem ein Lied geschrieben, die Burgacker-Hymne. Die werden die Kinder gemeinsam singen“, sagt Walter. Darüber hinaus dürfen sich die Kinder als Ritter und Burgfräulein verkleiden – zu essen gibt es stilecht ein Spanferkel.