Duisburg-Wedau. . Knapp einen Kilometer des Dickelsbachs wollen die Wirtschaftsbetriebe renaturieren. Ihre Ideen müssen allerdings noch genehmigt werden.
Ein „erheblich veränderter Wasserkörper“ ist der Dickelsbach heute, so steht es in einem Papier für die Wirtschaftsbetriebe. Das soll sich ändern: 850 Meter seiner 13 Duisburger Kilometer sollen renaturiert werden, oder zumindest fast: Ein naturnaher Zustand ist das Ziel.
Konkret geht es um den Abschnitt zwischen der Brücke am Pregelweg im Norden und der Brücke an der Neidenburger Straße im Süden. Die Wirtschaftsbetriebe wollen, dass der Dickelsbach dort wieder besser als Lebensraum für Tiere und Pflanzen dienen kann. Zurzeit wachsen dort vereinzelte Wasserpflanzen wie die Schwertlilie. Auch tierisches Leben gibt es: So leben dort seltene Libellenarten und Fledermäuse. Im Gewässer selbst wurden neben Fischen schon Flohkrebse, Erbsenmuscheln und Larven von Stein- und Köcherfliegen gefunden.
Diese Maßnahmen planen die Wirtschaftsbetriebe
Diese Maßnahmen sollen den Dickelsbach wieder zu einem Bach im besten Sinne machen:
- Die Aue zwischen Tilsiter Ufer und Pregelweg soll Aue bleiben; Bebauung und Infrastrukturmaßnahmen soll es dort nicht geben. Darüberhinaus soll an dieser Stelle vorhandenes abgestorbenes Holz dort gelassen und sogar extra welches eingebracht werden.
- Ein Weg entlang des Ufers soll verlegt werden. Hintergrund ist, dass der Bach aus Arten- und Naturschutzgründen beruhigt werden soll: Spaziergänger und freilaufende Hunde sollen nicht mehr überall bis ans Ufer kommen.
Bis zu 90 Prozent der Kosten könnten gefördert werden
Wenn es zu diesen Änderungen kommt und die Wirtschaftsbetriebe den Dickelsbach ohnehin umbauen – diese Vorschläge müssten dazu von der Unteren Wasserbehörde genehmigt werden – wollen sie auch gleich an den Verbindungsgraben zur Regattabahn ran, der vom Dickelsbach abzweigt. Dort soll gegebenenfalls ein Absperrbauwerk errichtet werden: in der Absicht, dass dann weniger häufig die Sohle des Verbindungsgrabens von Schlamm befreit werden muss. Das neue Absperrbauwerk würde die vorhandene Steuerung am Kalkweg ersetzen. Geregelt wird von dort der Wasserstand in der Regattabahn.
Das gesamte Vorhaben steht und fällt mit der Genehmigung der Unteren Wasserbehörde, einen Zeitplan gibt es daher noch nicht. Allerdings haben die Wirtschaftsbetriebe Fördermittel grundsätzlich zugesichert bekommen. Weil die Stadt immer noch in der Haushaltssicherung ist, können bis zu 90 Prozent gefördert werden – erste Schätzungen gehen von Gesamtkosten in Höhe von einer Million Euro aus.