Duisburg-Wanheim. . Da setzt sich niemand hin: Die Holzauflagen der Bänke und Liegen sind völlig vermoost. Stadt verspricht gründliche Reinigung zum Frühjahr

Die Rheinpromenade ist seit der Runderneuerung in den Jahren 2009 und 2010 ein echtes Schmuckstück. Aus Mitteln des Konjunkturpakets II ist vor acht Jahren eine schöne Parklandschaft entstanden, von der neuen Aussichtsterrasse kann man die vorbeiziehenden Schiffe beobachten oder einen Blick auf das gegenüberliegende Logport-Gelände werfen. Die Wege sind ebenfalls erneuert worden und zahlreiche Bänke sowie fest installierte Sonnenliegen laden zum Verweilen ein. Oder besser, sollten zum Verweilen einladen.

Zweck verfehlt: Auf diesen Sitzen nimmt kein Spaziergänger gerne Platz, um  den Blick auf den Rhein zu genießen.
Zweck verfehlt: Auf diesen Sitzen nimmt kein Spaziergänger gerne Platz, um den Blick auf den Rhein zu genießen.

Theo Küpper vom Wanheimer Bürgerverein schüttelt den Kopf, als er auf einige der Bänke verweist: „Was die sich dabei wohl gedacht haben, da setzt sich doch keiner hin?“ Gemeint sind die auf den Stahlbänken angebrachten Sitzflächen aus dünnem Holz, die einen maroden und verwahrlosten Eindruck machen. „Eine glatte Fehlplanung, das hätten wir denen direkt sagen können, aber mit uns redet ja keiner“, empört sich der Vorsitzende des Bürgervereins. Gemeint sind die Wirtschaftsbetriebe der Stadt, in deren Zuständigkeitsbereich der Park fällt.

Ungemütlich: dünnes Holz auf Stahl

Naturexperten hätten wahrscheinlich ihre helle Freude an den hölzernen Sitzflächen. Grünlich schimmernde Moose und Flechten sind längst mit den Holzflächen eine Symbiose eingegangen. Andere Bänke wiederum sind schon seit langem demoliert und von den Holzplatten befreit. Sitzen könnte man da jetzt auf der nackten Stahlfläche. Nicht nur Küpper sieht darin aber keine Lösung. „Da kriegt man schnell ein kaltes Hinterteil“, meint der Wanheimer sinngemäß.

Dass es auch anders geht, zeigt sich an den Bänken, die in Höhe der Wittlaerer Straße direkt am Rhein stehen. Dort hat man solide Stahlrohr-Bänke hingestellt, die einen robusten Eindruck machen und gerne von den Spaziergängern genutzt werden. „Die sind doch in Ordnung, warum ist man nicht dabei geblieben?“, wundert sich der 73-Jährige über die Entscheidung der Stadt.

Spaziergängerin: „Ich habe auf den Bänken noch nie gesessen.“

Klar ist für die Wanheimer, dass der Zustand der Bänke „in dem ansonsten tollen Park“ so nicht bleiben kann. Der Meinung ist auch Elisabeth Krämer, die mit ihrem Lebensgefährten jeden Tag an der Uferpromenade spazieren geht: „Das ist echt schrecklich, ich habe auf den Bänken noch nie gesessen.“

Sollten die Wirtschaftsbetriebe ein Einsehen haben und die Sitzgelegenheiten sanieren, hätte Küpper noch einen Wunsch: „Die Papierkörbe im Park sind viel zu klein, da müssten dringend größere her.“

„An den Sitzauflagen der Bänke ist noch nie was gemacht worden“

Auf Nachfrage der Redaktion verspricht Stadtsprecher Falko Firlus, dass die Bänke im Frühjahr gründlich gereinigt werden sollen. Die Bankauflagen, die mutwillig verstört wurden, sollen ersetzt werden. Und zwar durch Schichtstoffplatten, „welche für eine künftige Vermoosung unanfälliger sind“.

Zur Wahl des Mobilars, das der Bürgerverein für unzweckmäßig hält, meint Firlus: „Es wurden bewusst Bänke aus dem Rhein-Park verwendet, um einen Wiedererkennungswert zu erzielen“.

Der Bürgerverein sieht die Sache allerdings skeptisch: „Der Park ist ja wirklich in einem guten Zustand, aber an den Sitzauflagen der Bänke ist noch nie was gemacht worden.“ Jetzt sei es für eine Reinigung zu spät. „Die Auflagen sind so verrottet, da ist nichts mehr zu retten.“