Duisburg-Huckingen. . Heimatforscher Dietmar Ahlemann zeigte bei seinem Rundgang, wie sich der Ortsteil verändert hat. Rund 20 historische Gebäude zählt Huckingen.

Das Wetter spielt zum Glück an diesem ansonsten verregneten Tag mit. Pünktlich zu Beginn des historischen Rundgangs durch Huckingen lässt sich die Sonne blicken und sorgt dafür, dass die Regenschirme geschlossen bleiben können.

Rund 20 Teilnehmer haben sich am Startpunkt der Kirche St. Peter und Paul eingefunden, um sich am „Tag des offenen Denkmals“ mit Heimatforscher Dietmar Ahlemann vom Huckinger Bürgerverein auf die mehr als zweistündige Wanderung durch den Stadtteil zu machen.

Petra Kastner von der Unteren Denkmalbehörde freut sich, dass das Angebot des Bürgervereins so großen Zuspruch gefunden hat: Am bundesweiten Aktionstag gibt es allein in Duisburg 17 historische Gebäude und Bodendenkmäler zu besichtigen.

Dietmar Ahlemann macht deutlich, dass das Areal zwischen Rhein und Anger schon sehr früh besiedelt wurde und davon ausgegangen werden kann, dass sich dort bereits im frühen Mittelalter eine fränkische Siedlung befand. Die Frühgeschichte und die nachfolgende dauerhafte Besiedlung hätten dazu geführt, dass Huckingen reich an historischen Gebäuden sei. Die mehr als 20 Stätten hat der Bürgerverein in der Broschüre „Historischer Wanderweg im Angerland“ beschrieben und zu einer höchst interessanten Tour durch die Vergangenheit des Stadtteils zusammengestellt.

Gesamter Weg ist 16 Kilometer lang

Dietmar Ahlemann geht mit den Teilnehmern ein gutes Stück dieser Strecke ab. „Der gesamte Weg wäre mit 16 Kilometer für heute zu lang“, sagt er. Immerhin erfahren die Interessenten auch in der „verkürzten Fassung“ eine Menge über die alten Huckinger Höfe, wie den Halmes-, Kreifels- und den Butendorfer Hof, die Kirche St. Peter und Paul, Gut Kesselsberg sowie den alten Adelssitz Haus Böckum und natürlich über den Steinhof.

Während des historischen Rundgangs weist Dietmar Ahlemann auf die Konturen des hinter dem Edeka-Gebäude gelegenen, kaum noch erkennbaren Böckumer Leitgrabens hin: „Das ist eines der verkanntesten Bodendenkmäler Duisburgs.“

Der Heimatforscher erklärt der Gruppe, dass dieser Graben der Entwässerung der bewirtschafteten Flächen rund um Haus Böckum diente. Zuvor hatte die Wandergruppe am Steinhof Halt gemacht.

Steinhof-Turm war wohl eine Zollstation

Dort erfahren die Teilnehmer, dass der mehrgeschossige Steinturm in seiner Ursprungsform aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt und somit eines der ältesten profanen Bauwerke Duisburgs ist. Ahlemann erläuterte: „Der Turm war vermutlich eine Zollstation am Handelsweg zwischen den Königshöfen in Düsseldorf und Duisburg.“

Heinz und Angelika Zielezinski sind vor acht Jahren aus dem Duisburger Norden nach Huckingen gezogen: „Hier ist es einfach wunderschön. Die Wanderung nutzen wir, um uns noch genauer über unsere neue Heimat zu informieren.“

Hinweise auf eine eisenzeitliche Siedlung

Hinter dem Hotel Milser angekommen, erfahren die beiden, dass dort, auf Höhe des Sees, vermutlich bereits um 600 vor Christi Menschen gelebt haben müssen. „Hier hat man Spuren einer eisenzeitlichen Siedlung gefunden, man hatte sich hier schon gut eingerichtet“, erläutert der Heimatforscher.

Der Teilnehmer Bodo Michels aus Ungelsheim zeigt sich von der Veranstaltung des Bürgervereins angetan: „Ich bin schon sehr an diesen Dingen interessiert. Die Wanderung durch Huckingen war sehr informativ, Dietmar Ahlemann macht das sehr locker und wirkt dabei ausgesprochen kompetent.“