Mitte/Wehofen. Den Traum, noch ein weltbekannter Rockstar zu werden, hat Michael Strohm begraben. Unglücklich ist er aber keineswegs: Der Vollblutmusiker, wenngleich Autodidakt, gibt reichlich Rock-, Fusion- und Soulkonzerte und sorgt dafür, dass seine Musik und die seiner Musikerfreunde auf CD gepresst wird. Und, dass Live-Konzerte gut klingen. Sprich: Er ist auch Musikproduzent und Maestro am Mischpult.
Den Traum, noch ein weltbekannter Rockstar zu werden, hat Michael Strohm begraben. Unglücklich ist er aber keineswegs: Der Vollblutmusiker, wenngleich Autodidakt, gibt reichlich Rock-, Fusion- und Soulkonzerte und sorgt dafür, dass seine Musik und die seiner Musikerfreunde auf CD gepresst wird. Und, dass Live-Konzerte gut klingen. Sprich: Er ist auch Musikproduzent und Maestro am Mischpult.
Sein Großstudio, das sich bis vor zwei Jahren im Keller des Duisburger Pressehauses am Harry-Epstein-Platz befand, hat er aus Kostengründen aufgegeben. Jetzt bittet der 62-jährige Wehofener die Musiker in sein kleines Bergmannshäuschen an der Straße Unter den Ulmen. Dort hat er ein Ministudio eingerichtet. „Früher brauchte man große Mischpulte und Aufnahmegeräte, heute reicht ein Laptop.“ Den packt er auch ein, wenn er Live-Aufnahmen von Konzerten mitschneidet, unter anderem in der Duisserner Lutherkirche.
Der Musiker, der die Liebe zur Brumm-Gitarre, sprich dem Bass entdeckt hat, begann wie so viele Teenies in den 1960er Jahren Gitarre zu spielen. Damals war er zehn Jahre jung. Die Beatles und Stones hatten es ihm angetan. Er spielte mit seinem jüngeren Bruder Bernd, gründete auch eine Band. Mit der Truppe, die sich „Glatter Wahnsinn“ nannte, hatte er in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren ziemlichen Erfolg. Er spielte unter anderem auf einem Nachwuchsfestival, später auch mit Peter Burschs Bröselmaschine.
Und ärgerte sich, dass die Aufnahmen, die andere von diesen Konzerten und Proben machten, „ziemlich schlecht klangen“. Er war überzeugt: „Das kann ich besser“, und schaffte sich für Tausende Mark eine Studioausrüstung an. Allein, um den Keller am Epstein-Platz herzurichten, investierte er rund 30 „Riesen“ – und glaubte: „Jetzt musst du nie mehr Geld in die Hand nehmen.“ Dass die Digitalisierung auch diese Branche überrollen sollte, ahnte der Fan von Deep Purple, Philip Catherine und dem Mahavishnu Orchestra von John McLaughlin damals nicht.
Michael Strohm wollte gerne Musik studieren. Aber Pop-Musik und keine Klassik. Doch da war er schon zu alt: „25 war die Obergrenze.“ Stattdessen ließ er sich als Grafik-Designer ausbilden, was ihm jetzt zugute kommt – 35 Jahre später. Denn neben der Liebe zur Tonaufnahme (bassbetont, mit gigantisch vollem Sound und mächtig Wumm) hat er auch Zeichentrickclips entdeckt. Er malt, spricht die Dialoge und unterlegt alles mit selbstkomponierter Musik.
Mit Smoking Wolf auf der Bühne
Natürlich steht der Bassmann auch noch auf der Bühne: Demnächst wieder mit dem Duisburger „Smoking Wolf“. Dann spielt er Blues und Boogie, selbst komponiert er gerne Fusion und Soul. Als Musical-Komponist hat er sich auch einmal versucht. Das war allerdings schon vor 20 Jahren. „Auf Biegen und Brechen“ nannte sich die gut zweistündige Show. Dabei ging es um die Entstehung und Weiterentwicklung einer Band. „Damals wurden wir verrissen. Ich fand das Stück aber gut“, sagt er und startet eine alte Aufnahme im Homestudio. Klingt gut, schön rockig. Keine Ahnung, warum das Werk nicht gefiel. Ist Michael Strohm aber auch egal: „Ich lass mich nicht verbiegen, ich will einfach ich selbst sein.“