Duisburg-Wedau. . Stand-Up-Paddeln macht nicht nur Spaß, es ist auch ein ernstzunehmender Sport. Das soll am Wochenende ein Wettkampf auf dem Wolfssee zeigen.
Für seinen Sport, das Stand-Up-Paddeln, hat Kai Jensch eine große Vision: „Es soll eine olympische Disziplin werden, das ist unser Langzeitziel“, sagt der Chef von Lani-SUP. Einen ersten, wichtigen Schritt wollte er eigentlich am kommenden Wochenende mit der Wanheimer Kanugilde an der Sechs-Seen-Platte verwirklichen. Einen zweitägigen Wettkampf mit sechs Rennen, Preisgeldern und großem Rahmenprogramm. Die erfolgreichsten Sportprofis der Szene sollte dieser Cup anziehen, zudem zahlreiche Zuschauer. Doch dazu wird es nicht kommen, der Wettkampf muss deutlich kleiner werden, mit nur zwei Rennen am Samstag.
Jensch gibt dafür der Kanugilde die Schuld: „Der Verein ist ohne Begründung abgesprungen.“ Sponsoren hätten die Kanuten laut Jensch gewinnen wollen, außerdem Helfer stellen. Dagegen spricht Werner von Häfen, Vorsitzender der Kanugilde, von einem Missverständnis. „Die Veranstaltung sollte unter der Voraussetzung stattfinden, dass wir noch Sponsoren finden“, sagt er. Doch die Suche sei leider erfolglos verlaufen. Damit war die große Veranstaltung unmöglich. Beim jetzigen, kleineren Rahmen benötigt Lani-SUP keine zusätzlichen Helfer mehr, die von Häfen weiterhin anbietet. Kai Jensch und eine Mitarbeiterin wollen die beiden Rennen alleine wuppen.
Freunde des Wassersports hoffen auf Erfolg
Dennoch hofft Werner von Häfen, dass die Rennen ein Erfolg werden, um des Sports willen. „Das ist ein Trendsport, den bei uns im Verein viele machen. Den Wettkampfsektor wollen wir auf jeden Fall fördern.“ Nächstes Jahr werde es in Duisburg bestimmt einen großen Wettkampf mit vielen Rennen, Preisgeldern und Profis geben.
Dass auch der kleine Wettkampf am Samstag ein Erfolg wird, davon ist Kai Jensch überzeugt. Einen Sprint über 200 Meter wird es geben und ein Rennen über die Mitteldistanz von vier Kilometern, eine Runde über den Wolfssee und den Wildförstersee. Sie sollen beweisen, dass Stand-Up-Paddeln mehr ist als Killefit, eben auch ein leistungsorientierter Sport, würdig einer olympischen Disziplin.
„Der Sport ist noch sehr jung. Er macht großen Spaß, aber es gibt wenig Gelegenheiten, Wettkampferfahrung zu sammeln“, sagt Jensch. Genau das will er mit seiner Veranstaltung ändern. „Die Rennen sind als Einstieg gedacht.“ Doch blutige Anfänger sollten am Samstag nicht an den Start gehen. Teilnehmer sollten sich auf ihren Boards bereits sicher bewegen. Wer sowohl beim Sprint als auch beim etwa einstündigen Mitteldistanzrennen antreten möchte, kann sich für beide anmelden. Sie werden zeitversetzt beginnen.
Siegerehrungen und Medaillen ab 18 Uhr
Siegerehrungen und Medaillen gibt es gegen 18 Uhr in verschiedenen Altersklassen und für Männer und Frauen getrennt. Diese Entscheidung hat Jensch getroffen, weil sich bereits einige Athletinnen angemeldet haben. Diese seien zwar oft genauso gut wie ihre männlichen Sportkameraden, „aber Frauen sind zaghafter. Wenn Männer loslegen, sind sie wild und turbulent.“ So böten diese getrennten Wertungen auch für Zuschauer einige Abwechslung, weil es interessante Unterschiede gebe. Und die Sportler würden überall vom Ufer des Wolfssees aus zu sehen sein.
Ohnehin bräuchten Paddlerinnen kein breites Ruderinnenkreuz und keine Oberarme wie Arnold Schwarzenegger – die Männer übrigens auch nicht. Zwar seien einige Sportlerinnen auf den Boards kräftige Gewichtheberinnen, so Jensch, „aber die Kraft und die Geschwindigkeit kommen nicht nur aus dem Kreuz und aus den Armen“. Muskulöse Paddler wögen meist viel mehr als leichte Kontrahenten und müssten ihr Gewicht und ihre Kraft bei ihrer Technik berücksichtigen. Zierliche Sportler aber ebenso. Das zeige sich etwa bei den vielen jungen Mädels, die inzwischen zu dem Sport gefunden hätten. „Sie sind oft leicht, richtig fit und haben eine so gute Technik, dass sie mit 13 oder 14 Jahren schon den einen oder anderen Erwachsenen stehen lassen.“
Kai Jentsch rechnet mit gut drei dutzend Teilnehmern. Vielleicht ist ja sogar ein künftiger Olympia-Sieger darunter, der jetzt an der Sechs-Seen-Platte seine erste Wettkampferfahrung sammelt.
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Startpunkt und Anmeldung ist am Wolfssee, Kalkweg 262. Der Sprint beginnt am Samstag, 14. Juli, um 15 Uhr. Das Rennen über die Mitteldistanz schließt sich an, so dass Sportler an beiden teilnehmen können.
Die Startgebühr pro Rennen beträgt 7,50 Euro. Für Teilnehmer und Zuschauer wird der Grill angefeuert. Weitere Infos unter lani-sup.com