Huckingen. . 25 Jahre Malteser-Hospiz St. Raphael: Abschied nehmen in einer freundlichen Atmosphäre. Zwölf Plätze für Patienten. Auch ambulante Betreuung.

Das helle und freundlich wirkende Gebäude findet man auf dem Gelände des St. Anna- Krankenhauses. Im Malteser-Hospiz St. Raphael ist Platz für zwölf Patienten. Seit nunmehr 25 Jahre werden sie von hauptamtlichen Mitarbeitern und engagierten Ehrenamtlichen rund um die Uhr begleitet. Anlässlich des Jubiläums waren die Räumlichkeiten des hotelähnlichen Hospizes zu besichtigen. Beim Jubiläumsfest am Sonntag im benachbarten Steinhof konnte man sich über die Hospizarbeit informieren.

Die Leiterin des Hospizzentrums Mechthild Schulten machte deutlich, dass die Betreuung und Unterbringung der Betroffenen in dem Hospiz-Gebäude nur einen Teil der Arbeit des Zentrums darstellt. Einen großen Raum nimmt die ambulante Betreuung von Patienten ein. Das geschieht im Erwachsenenbereich und auch bei Kindern- und Jugendlichen und deren Familien, die ausschließlich in ihrem heimischen Umfeld begleitet werden.

„Wenn man den Tod akzeptiert, lebt es sich leichter“

Im letzten Jahr kümmerte sich das Hospiz ambulant um 90 Erwachsene und 27 Familien mit Kindern. „Das Thema Sterben ist in unser Gesellschaft immer noch weitgehend tabuisiert“, erläuterte Mechthild Schulten und ergänzte: „Sterben ist einfach ein Stück Normalität und gehört zum Leben dazu.“

Auch die Veranstaltung am Sonntag sollte mit dazu beitragen, Ängste abzubauen und falsche Vorstellungen zu revidieren. Dazu gehört auch zu zeigen, dass es bei aller Ernsthaftigkeit durchaus locker zugehen kann.

„Wir sind hier alles fröhliche Menschen“, beschreibt Mechthild Schulten die Grundeinstellung ihrer Mitarbeiter. Sie weiß, dass diese Haltung wichtig für den Umgang mit den unheilbar erkrankten Menschen ist. Ihrer Meinung nach sollte man sich schon bewusst sein, dass das Leben endlich ist, denn „wenn man den Tod akzeptiert, lebt es sich leichter“.

Viele engagierte Ehrenamtliche

Im Hospiz wird den Patienten ermöglicht, ihre Zeit weitgehend schmerzfrei in einer freundlichen Umgebung zu verbringen. Für seelischen Ausgleich sorgen oftmals die gut ausgebildeten ehrenamtlichen Helfer, die für Gespräche, Spaziergänge und Hilfestellungen aller Art zur Verfügung stehen.

Andrea Endl ist dort seit 2012 engagiert, derzeit in der ambulanten Kinder- und Jugendarbeit. Ihren Entschluss, ehrenamtlich im Hospiz mitzuarbeiten, hat sie nicht bereut: „Diese Arbeit gibt einem selbst unglaublich viel“.