Duisburg-Bissingheim. . Beim Wettkampf um die musikalische Krone Bissingheims gab’s am Samstag einen verdienten Sieger: Ride the Bullet. Und es geht sofort weiter.

Bei eisigen Temperaturen, im strömenden Regen und immer mit viel Bier hat die Kneipe Anne Tränke seit Ende 2016 die fünf Teilnehmer für das große Finale um den Rock’n’Rollator gesucht. Am Samstag war es soweit: In der großen Halle direkt nebenan kämpften Slukk, Café Electric, Lost in Lucy, Ride the Bullet und Homicide Incorporated um die musikalische Krone Bissingheims. Erstmalige Besucher dürften dabei vor allem von der musikalischen Vielfalt überrascht gewesen sein – ein positives Zeugnis für die Vorentscheide, die die fünf einzigartigsten Bands aus der Überzahl der Pop/Rock-Combos herausgefiltert haben.

Ins Finale schafften sie’s, den Titel konnten Slukk aber nicht holen.
Ins Finale schafften sie’s, den Titel konnten Slukk aber nicht holen. © Zoltan Leskovar

Los ging es mit einer Metalband. Slukk malträtierte die Ohren des Publikums in der gut gefüllten Halle mit einer Klangwand aus verzerrten Gitarren und wirren Drumfills. Der Stimmung tat aber auch die mitunter fragwürdige Mischung vom Pult keinen Abbruch, vor allem die rhythmischen Unisonopassagen entlockten dem Publikum Jubelstürme. Veranstalter Michael Krebs ließ sich sogar zu einer Verlängerung der vereinbarten 30 Minuten Spielzeit hinreißen.

Café Electric überraschen mit filigranen Kompositionen

Café Electric war mit sieben Musikern zwar die größte Band, abgesehen von einigen Gitarrensoli drehte sich bei den Bluesrockern aber alles um Frontmann Gerd Posny. Melodisch und harmonisch stach die Combo vor allem im Vergleich zu den Rockbands des Abends heraus, so filigran waren einige der Kompositionen. Und obwohl die angenehm strukturierte Musik eine willkommene Abwechslung zu den unübersichtlichen Metalklängen war, deckten die vier Harmonieinstrumente (drei Gitarren, ein Piano) beinahe alle Feinheiten der Musik zu, die nicht nur einmal stark an ZZ Top erinnerte.

Die Deutschpopper von Lost in Lucy markierten die Halbzeit des Endspiels um den Rock’n’Rollator und sorgten besonders mit ihren deutschen Texten für offene Ohren. Musikalisch gab es glasklaren Pop/Rock, gitarrenlastig, treibend und tanzbar. Gewürzt wurde die Mischung mit einigen klanglichen Gimmicks, genauso wie mit Spannungsbögen in den Texten, so dass das Publikum einer Handlung folgen konnte.

Ride the Bullet überzeugen mit mitreißenden Rocksongs

Wieder in eine ganz andere Richtung bewegten sich Ride the Bullet. Im Dunst von Hair-Rock und Glam-Metal rockten sich die fünf Musiker ausgesprochen präzise und routiniert durch mitreißende Rocksongs – zwar gitarrenlastig wie viele andere Bands, aber ohne das reduzierte Rhythmusspiel von Drums und Bass oder den Gesang zu übertönen.

Für einen krachenden Abschluss sorgten Homicide Incorporated. Die Musiker ließen viel Platz zum Mitgrölen, für die obligatorische Rock-Pommesgabel und mögliche Hörstürze, mussten sich am Ende des Abends aber doch geschlagen geben.

Bands können sich ab sofort für die nächste Runde bewerben

Ride The Bullet nahm den ersten Rock’n’Rollator mit nach Hause – hochverdient und zusätzlich garniert mit einem Preisgeld vom Sponsor König-Pilsener und einem Tag im Tonstudio. Keine Frage, Musik ist und bleibt Geschmackssache. Mit der Rockband durfte aber die kompletteste und professionellste Combo den Pokal in die Höhe stemmen. Den darf das Quintett ein Jahr lang bewundern, dann soll der nächste Gewinner gekürt werden. Anmeldungen für die Vorentscheide nimmt das Team von Anne Tränke ab sofort entgegen.