Duisburg-Großenbaum. . Fünftklässler aus dem Mint-Bereich der Gesamtschule Süd haben Monate mit der Vorbereitung verbracht. Den großen Moment haben sie gefilmt.
Der große Ballon mitten auf dem Schulhof wirkt wie ein Magnet auf die Schüler. Im Laufschritt kommen die Jungen und Mädchen angestürmt. Schnell bildet sich eine große Traube um die Lehrer Jan-David Hötter, Markus Reimers und Sebastian Honka. In wenigen Sekunden werden sie den Wetterballon fliegen lassen. Die Schüler zücken die Handys, sie wollen den Start festhalten.
Mehrere Monate hat die Vorbereitung gedauert. Fünftklässler aus dem naturwissenschaftlich ausgerichteten Mint-Bereich der Gesamtschule Süd haben an den speziellen Wetterballon eine Sonde angebracht. Per GPS können sie bei seinem Flug verfolgen, welche Route er einschlägt. Außerdem hoffen sie auf Bilder aus der Stratosphäre – eine Kamera soll in 30 000 Metern Höhe alles festhalten.
Schüler und Lehrer erwarten Landung in Mettmann
Die Schüler, die an dem Projekt mitgearbeitet haben, haben sich die besten Plätze gesichert. Andere neugierige Schüler haben sich hinter ihnen eingefunden. Noch kurz vor dem Start kommen immer mehr Kinder herbei. Dann kommt der große Moment. Die Lehrer geben ein Zeichen und alle fangen an zu zählen: „Zehn, neun, acht...“. Als Jan-David Hötter das Seil, an dem der Ballon hängt, durchschneidet, bricht Jubel aus. Schnell bahnt der Ballon sich seinen Weg immer weiter in den blauen Himmel.
Zunächst geht der Flug gerade nach oben. Es ist windstill. Dann zieht der Ballon langsam nach Südosten. „Wir haben uns vorher genau informiert, das Wetter und den Wind studiert“, erklärt Hötter. „Wenn das Wetter nicht umschwingt, wird der Ballon nach Mettmann fliegen“, sagt er. Bei dem Ballon handelt es sich um ein spezielles Modell, da er Temperaturen von Minus 20 Grad aushalten muss. Er ist aus relativ feinem Gummi und bemehlt. „So ist er robuster. Wir haben uns vorher genau schlau gemacht, was man für einen Ballon braucht“, so Reimers. Irgendwo in 30 000 Metern Höhe wird er allerdings trotzdem platzen.
Eine Genehmigung für den Flug war nötig
Dann stürzt die Sonde ab. Die Gefahr, dass dadurch Schaden entsteht, sei allerdings verschwindend gering: „Nach unseren Berechnungen wird die Sonde auf ein Feld fallen“, sagt Hötter und betont: „Natürlich haben wir die Genehmigung für den Flugversuch eingeholt. Es wurde im Vorfeld alles abgeklärt“, sagt er. Den Standort des Ballons erhält er auf sein Handy, so wissen er und seine Kollegen, wo man die Sonde samt Kamera einsammeln muss.
Die Schüler können kaum erwarten, die Aufnahmen zu sehen. „Ich bin schon ganz gespannt“, sagt beispielsweise Gabriel (12). In mehreren Gruppen haben die Kids die Sonde gebaut, aus Styropor. „Die Arbeit hat Spaß gemacht, auch wenn sie nicht ganz einfach war“, sagt Kumpel Anton und blickt wieder zu dem Ballon, der mittlerweile nur noch als winziger Punkt im vielen Blau zu sehen ist.