Duisburg-Buchholz. . Aktuell fehlen fünf von sieben Mitarbeiterinnen krankheitsbedingt beim Bürgerservice im Bezirksamt Süd. Kunden müssen bis zu zwei Stunden warten.
Von der Warteschlange zum Auto, Parkscheibe nachdrehen und wieder zurück in die Warteschlange – keine Seltenheit mehr beim Bürgerservice im Bezirksamt Süd: Aktuell fehlen fünf von sieben Mitarbeiterinnen an der Sittardsberger Allee krankheitsbedingt, um Personalausweise oder Reisepässe auszustellen. Wartezeiten von bis zu zwei Stunden erwarten die Kunden – am 18. April musste der Bürgerservice sogar wegen der personellen Ausfälle komplett schließen. Nur eine Mitarbeiterin aus dem Bezirk Mitte vertritt derzeit die erkrankten Kolleginnen.
Einige Bürger sind verärgert
Den Personal-Notstand, der schon seit Wochen herrscht, kann sie alleine nicht kompensieren: „Meine Tochter wollte am Mittwoch einen Reisepass beantragen. Sie kam gegen 11 Uhr an, hörte, dass sie mindestens eineinhalb Stunden warten muss und versuchte es am Nachmittag noch einmal“, schildert ein Buchholzer, der seinen Namen nicht nennen möchte, die Erfahrungen seiner Tochter. Zwischenzeitlich seien Leute aus der Warteschlange zurück zu ihren Autos gegangen, um die Parkscheibe nachzustellen. Obwohl der Bürgerservice bis 16 Uhr geöffnet war, hieß es bereits um kurz nach 15 Uhr, dass keine Anträge mehr angenommen werden könnten, so der Duisburger.
„Natürlich entstehen Wartezeiten. Manche Bürger sind verärgert deswegen, aber viele akzeptieren die Geduldsprobe, weil sie sehen, dass hier pausenlos gearbeitet wird“, berichtet Friedhelm Klein, der zuständige Bezirksmanager. Warum so viele Mitarbeiterinnen gleichzeitig fehlen, wisse er nicht. Nach Informationen dieser Zeitung seien beispielsweise Überbelastungen beim Bürgerservice-Personal verantwortlich für eine der Krankmeldungen, die wohl schon seit etwa zwei Monaten regelmäßig eingereicht werden.
Schließung im April war Ausnahme
„Zurzeit stehen wir im ständigen Austausch mit den anderen Bezirken und erhalten Unterstützung von diesen“, sagt Klein und ergänzt, „dass wir die Leute bitten, die es nicht so dringlich haben, zu einem anderen Zeitpunkt wiederzukommen.“
Ob es zu Antrags-Wanderungen in Richtung der anderen Bezirksämter kommt, ließe sich nicht feststellen, so der Bezirksmanager. Zudem sei nicht klar, wann genau ein reibungsloser Ablauf wieder zu gewährleisten sei. „Nächste Woche sollen wohl einige der Mitarbeiterinnen zurückkommen.“ Fest stehe aber, dass nicht mit verkürzten Öffnungszeiten oder vereinzelten Schließungen zu rechnen sei. „Der normale Betrieb soll weitergeführt werden.“
Gestern war die Tochter des Buchholzer Lesers erneut beim Bürgerservice: Zu erwartende zwei Stunden Wartezeit waren ihr aber doch zu lange. Sie überlegt nun, zum Bürgerservice in Duisburg-Mitte zu gehen, um endlich ihren Reisepass zu beantragen.