Duisburg-Süd. . Die Karnevalsgesellschaft Piraten des Südens ist stolzer Besitzer eines neuen Schiffes. Sie kommen damit zum Duisburger Rosenmontagszug.

Sie stehen, und das schreiben sie selbst so von sich, für Wagnis, Unternehmen, für Auskundschaften. Oder lieber anders? „ Wer sind wir? Piraten! Was sind wir? Wild und frei!“ – mit diesen Worten kann man die wunderbar wilden und einzigartigen Piraten des Südens, die ja eigentlich Karnevalsgesellschaft sind, sicherlich beschreiben. Allzu lange gibt es sie noch nicht, erst seit 2012, und in dieser Session ist vieles, aber eines ganz besonders – neu.

Doch der Reihe nach: Es ist noch gar nicht so lange her, da taten sich einige wenige Piraten, ja Seeräuber mit Duisburger Heimat, zusammen. Es war im November vor mehr als vier Jahren, als das triste Grau plötzlich erhellt wurde durch sattes Pink, das Pink der Piraten. Das ist ihre Farbe, das war ihr Gründungsmonat.

Sie tragen das Piratenkostüm das ganze Jahr

„Bei unserer Gründungsversammlung in Buchholz saßen wir mit elf Mitgliedern“, erinnert sich Silvia Heilmann, die Anführerin der Piraten. „Heute haben wir über 90 Mitglieder“, sagt Kapitän Silvia oder besser Käptän Sillie nicht ganz ohne Stolz.

Den Piraten geht es um viel: „Jedem, dem Familie und Traditionen wichtig sind, der ist bei uns gut aufgehoben und willkommen“, sagt die Präsidentin Heilmann. Es ist ein ganz besonderer Schlag Mensch, der ins Piratenkostüm des Südens schlüpft. Denn das wird schließlich und sehr gerne das ganze Jahr über getragen.

Die Piraten des Südens stehen zusammen

„Wir leben nicht nur den Karneval sehr familiär. Wir stehen zusammen und verbringen auch außerhalb der Session sehr viel Zeit miteinander“, berichtet Silvia Heilmann. Bei den Piraten, da achtet jeder auf den anderen, da sind Jung und Alt beisammen, eben eine richtig große Familie.

Das ganz Besondere in dieser Session – Achtung, Trommelwirbel: Die Piraten stechen unter neuen Segeln in wilde Karnevals-See. Und das auch noch ziemlich spektakulär: Fast vier Meter hoch, 14 Meter lang – ist es ein Schiff oder doch nur ein Wagen? Das wäre doch viel zu bescheiden. Noch steht das beeindruckende Schiff auf festem Grund, in

einer Halle. Offiziell getauft wurde es auch schon, vom Käptän höchstselbst, auf den Namen „Käptän Sillie’s Pirates of the South“. Natürlich. Denn: Schiffe tragen ja immer Frauennamen, das bringt schließlich Glück. Eine Abstimmung brachte es ans Licht – alle Piraten wollten, dass ihr neues Schiff, ihr neuer, ganzer Stolz den Namen der Präsidentin trägt. Sillie ist ganz bescheiden: „Das hat die Wahl einfach so ergeben.“

Bis zu 40 Piraten, ganz in Pink, finden Platz auf dem Schiff, das so ganz aus Holz ist. Dann ist es aber schon eng, und das war ja nur beim Piratentanz (ja, einen eigenen Tanz haben sie natürlich auch) zur Taufe vor einigen Tagen so. 20 bis 30 passen locker drauf, wenn es – natürlich – zum Rosenmontagszug durch die Duisburger City geht. Oder in den Norden, zum Kinderkarneval. Platz satt, für die ganz Piratenschar, die ganze pink-farbene Piratenschar.

Masten und Steuerrad sind klappbar

Dazu ist dieses neue Gefährt noch ganz schön praktisch: Masten und auch das Steuerrad sind ganz komfortabel einklappbar. Eingebaut wurde der Super-Clou von den Piraten selbst: „Damit wir auch unter Duisburgs Brücken hindurchkommen“, erklärt der Käptän. Ein weiterer Nachbau: Für die ganz Eiligen gibt es auch eine Toilette auf dem Schiff.

Das Schiff kam übrigens aus Rheinböllen vor gar nicht allzu langer Zeit nach Duisburg. Da gab es keine Brücken, die auf Masten drücken. Von der Pfalz in den Pott, direkt zu den Piraten, hier ist es gut aufgehoben. Käptän Sillie spricht für alle Süd-Piraten in diesem Moment: „Wir sind schon sehr verliebt.“ Gute Reise auf den sieben Karnevals-Meeren! Ahoi!