Prof. Dr. Martin Wegener vom Malteser-Krankenhaus St. Anna in Huckingen: Darmkrebs wird häufig sehr spät erkannt
Bei überstandenem Darmkrebs ist die Nachsorge sehr wichtig. Darauf weist Prof. Dr. Martin Wegener, Ärztlicher Direktor des Malteser-Krankenhauses Sankt Anna in Huckingen, jetzt hin. Die Klinik hatte im März einen Darmkrebsmonat veranstaltet. „Natürlich”, so teilt der Chefarzt mit, „sind die Vorsorgeuntersuchungen unerlässlich.” Aber nach überstandenem Darmkrebs sei eine konsequente Nachsorge für die Patienten enorm wichtig, ja sogar lebensrettend. Nach Angaben des Darmkrebsspezialisten erleiden innerhalb der ersten fünf Jahre nach einer erfolgreichen Krebsoperation bis zu 45 Prozent der Darmkrebspatienten einen Rückfall. Insbesondere bei fortgeschrittener Darmkrebserkrankung sei die Rückfallquote hoch. Denn nur etwa jeder fünfte Darmkrebs werde im Frühstadium erkannt. Meist sei der Krebs bereits lokal fortgeschritten oder habe Metastasen gebildet. Neben der eigentlichen Darmkrebsbehandlung seien deshalb unter Umständen Therapien gegen Metastasen zum Beispiel in Lunge oder Leber nötig. „Besonders bei Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium müssen im Anschluss an die Therapie engmaschige Kontrollen erfolgen. Hier stellen wir bei acht von zehn Patienten innerhalb der ersten zwei Jahre einen Rückfall fest”, sagt der Professor. „Entdecken wir den Krebs dann aber frühzeitig, können wir rechtzeitig geeignete Behandlungsmaßnahmen einleiten.”