Eine Ausstellung mit Bildern der verstorbenen Künstlerin Gisela Schneider-Gehrke eröffnet an der Lüderitzallee.

Von Elisa Erkelenz

Werke der verstorbenen Künstlerin Gisela Schneider-Gehrke. Foto: Jürgen Metzendorf
Werke der verstorbenen Künstlerin Gisela Schneider-Gehrke. Foto: Jürgen Metzendorf © WAZ Jürgen Metzendorf

„Sie war eine schillernde Person”, sagt Dr. Jürgen Schneider über seine 2001 verstorbene Frau, die Künstlerin Gisela Schneider-Gehrke. Eine Auswahl ihrer Bilder sind ab Freitag, 14. März, im Institut für Aus- und Fortbildung an der Lüderitzallee zu sehen.

„Mit ihrem Tod ist eine der wichtigsten Akteurinnen des Duisburger Kunsthimmels von uns gegangen”, sagt Uwe Stemmler, Leiter des Buchholzer Instituts. Mit Jürgen Schneider will er dazu anregen, gemeinsam der Künstlerin zu gedenken - mit einer Ausstellung von 25 Bildern und Plastiken. Einen repräsentativen Querschnitt ihrer Werke haben sie ausgewählt, um einen Einblick in die Vielfalt ihrer Ausdrucksmittel zu ermöglichen. Mit sensibler Sorgfalt wurden ihre Werke an die Architektur des Hauses angepasst, wo sie nun in ihrer vollen Pracht brillieren.

Intensive Rottöne und ein kräftiges Ultramarin ziehen sich wie ein blauroter Faden durch ihr Oeuvre. Wer die Treppe des Foyers hinaufsteigt, gerät in den Bann einer orangeroten Farbenpracht – mit Pfeilen durchstoßen öffnet sich ein sehr großes Bild dem Besucher und zum Vorschein kommt die ultramarine Rückseite der Leinwand. „Gisela spielt mit den Materialien, hat stets eine Tendenz zur Dreidimensionalität”, erklärt Jürgen Meister, Kunstexperte und langjähriger Weggefährte der Künstlerin.

Auch eine Auswahl an Skulpturen kann im Foyer bestaunt werden, so zum Beispiel eine weibliche Figur, die sie schon zu ihrer Düsseldorfer Akademiezeit angefertigt hat. „Hier wird ihre klassisch-handwerkliche Herkunft besonders deutlich”, erklärt Jürgen Meister. Ihr Spätwerk hingegen sei immer mehr durch den lockeren Umgang mit archaischen Symbolen geprägt. So erscheinen mystische Mondsicheln vor dem Hintergrund leuchtender Farben, ferner Schiffe und eine immer wiederkehrende Mandolaform, die als Mund, als Vulva oder auch wieder als Schiff gedeutet werden kann. Sehr dynamisch und kryptisch muten ihre Bilder und Skulpturen an. Doch ihr Spektrum an Ausdrucksformen geht weit darüber hinaus. Fotos von Performances und kurzzeitigen Installationen lassen erahnen, wie aktiv sie oft selbst im Werk stand – gestylt als Schauspielerin und geschmückt mit Symbolen, die auch in ihren Bildern wiederkehren.

Am Eröffnungsabend vermitteln Videos der Künstlerin eine Vorstellung solcher Auftritte. Ob Performances, Installationen, Skulpturen oder Bilder – Gisela Schneider-Gehrke habe die Kunst stets als Ganzes gesehen, wie auch sie selbst ganz Künstlerin war, erinnert ihr Mann.

Werke der verstorbenen Künstlerin Gisela Schneider-Gehrke. Foto: Jürgen Metzendorf
Werke der verstorbenen Künstlerin Gisela Schneider-Gehrke. Foto: Jürgen Metzendorf © WAZ Jürgen Metzendorf

Doch bei aller Phantasie, bei allem Rituellen und Mystischen - „Gisela war eine großartige Künstlerin, die nie ihre Bodenhaftung verloren hat”, sagt Jürgen Meister. Sie war Sprecherin im Kulturrat NRW. Engagement und Realismus pur – ganz im Sinne der Kunst.

Ausstellungs-Eröffnung

Die Ausstellung wird am Freitag, 14. März um 18 Uhr im Institut für Aus- und Fortbildung der Stadt Duisburg, Lüderitzallee 27, eröffnet. Jürgen Meister wird einleitende Worte finden und steht den Abend lang für Fragen zu Leben und Werk der Künstlerin zur Verfügung. Alle ausgestellten Werke sind zudem zu „vernünftigen Preisen” zu erwerben. Die Ausstellung geht bis zum 30. April 2008 und ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.