Immobilien-Makler Christoph Schröder wartet seit Januar auf seinen Geschäftsanschluss - er beklagt den mangelhaften Kundenservice.

Von Martin Ahlers

Wie abhängig er von seinem Telefon ist, hat Christoph Schröder in den vergangenen zwei Monaten gelernt. Seit seinem Umzug Anfang Januar wartet der Huckinger Immobilien-Makler vergeblich darauf, dass die Deutsche Telekom und ihr Wettbewerber Arcor seinen Anschluss freischalten.

Zum 7. Januar war der 28-Jährige von seinem Büro Mündelheimer Straße 53 ein Haus weiter, in Nummer 49, gezogen. Keine große Sache, dachte er sich, schickte Arcor, seinem Anbieter, einen „Umzugsauftrag mit Rufnummern-Mitnahme”. Den bestätigte die Kundenbetreuung am 19. Dezember. „Ihr Komplett-Anschluss wird zum 7. Januar abgeschaltet”, wurde Schröder prompt mitgeteilt. Eine Anschlussbestätigung für die neue Adresse werde er „in den nächsten Tagen” erhalten.

Ein dehnbarer Begriff: Mehrfach suchte Schröder Ende Dezember telefonisch um eine Bestätigung für den Neuanschluss nach, ohne eine konkrete Auskunft zu bekommen. Schriftlich bat er am 2. Januar „dringend um Aufklärung”. Arcor reagierte: Bis zum 7. Januar solle bestenfalls der neue Anschluss zur Verfügung stehen. Wenigstens aber eine Anrufweiterleitung auf sein Handy.

Die brauchte Christoph Schröder auch, denn am 7. Januar war die Festnetzleitung tot. „Wir kümmern uns”, versprach nun das Arcor-Beschwerdemanagement in Essen. Verantwortlich sei aber die Telekom, teilte man ihm mit. „Die müssen die letzte Meile freigeben.” Hoffnung machten Schröder zwei Termine, die man ihm für die „vor-aussichtliche” Freischaltung nannte. „Ich habe nie wieder was davon gehört”, wundert sich der Huckinger.

Am 20. Januar gab's neue Nachricht von Arcor: „Aus technischen Gründen kann ihr Anschluss nicht realisiert werden. Deshalb können wir ihren Auftrag zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht annehmen”, teilte das Unternehmen seinem entsetzten Kunden mit. Allerdings, so tröstete man ihn, könne er mit Arcor-Preselect zu besonders günstigen Tarifen des Anbieters telefonieren. „Voraussetzung ist allerdings ein Anschluss der Deutschen Telekom AG.”

„Die haben mich tatsächlich zum Konkurrenten geschickt”, wundert sich Schröder, folgte allerdings dem Rat und beantragte am 4. März einen Anschluss beim rosa Riesen. Mit fatalen Folgen: Denn ohne Ankündigung wurde auch die Rufumleitung auf sein Handy gekappt. „Niemand konnte mich mehr erreichen”, klagt Schröder, „Kunden haben mich gefragt, ob ich das Geschäft aufgegeben habe.”

Immerhin: Die Telekom machte Hoffnung. „Bis zum 12. März könnte es klappen.” Allein der Glaube fehlt ihm. „Bis heute hab' ich nichts gehört”, sagt Schröder.

Ende 2007 wurden die vereinbarten Kontingente für die Montageleistungen überschritten, erklärte ein Telekom-Sprecher die Verzögerungen. „Wir haben uns zu höhöheren Schlagzahlen verpflichtet.” Die Wartezeit von Christoph Schröder sei jedoch nicht akzeptabel: „Das ist eindeutig zu lang.”