Tiere und Pflanzen, die bei uns heimisch sind, haben mit Frost keine Probleme. Wohl aber die zugewanderten Arten. Aber das kann sogar Vorteile haben
Von einem „klassischen Natureintritt, der der Natur helfen kann”, spricht auch Revierförster Axel Freude, der gestern auf der Heinrich-Hildebrand- Höhe in Wanheim unterwegs war.
„Wir hatten ja seit zwölf Jahren keinen richtigen Winter mehr.” Und davon hätten wärmeliebende Arten profitiert, zum Beispiel der Eichenprozessionsspinner, eine Raupe. Sie sei zwar in Duisburg nicht weit verbreitet, komme aber vor. „Sie müsste es in diesem Jahr schwer haben”, vermutet er.
Ob sich dagegen eine Abnahme der lästigen Mücken einstellen wird, da hat Axel Freude Zweifel. „Ihre Larven sitzen im Schlamm, möglichst frostfrei, oder im Wasser, wo kein Frost hin gelangt.” „Alles, was hier zuhause ist, hat mit dem Frost keinen Stress”, sagt der Förster.
Anders dagegen die nicht-heimischen Gewächse wie das bei Allergikern gefürchtete beifußblättrige Traubenkraut (Beifuß-Ambrosia), das aus Südamerika stammt und seit 1990 in Deutschland vermehrt auftritt. Tiere seien besonders anpassungsfähig. „Nehmen Sie den Hund, der noch bei Frost ins Wasser geht”, gibt Axel Freude zu bedenken. „Aber es ist eine Belastung.
Es gibt eine höhere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten – genau wie bei uns Menschen.” Beispiel: die Vogelgrippe. Von praktischen Problemen weiß Heinrich Seemann, Chef der Kleingärtner im Süden, zu berichten.
Die Meisenknödel, mit denen er versucht, den Vögeln beizustehen, „sind schon nach ein paar Minuten fort.” Seemann legte sich auf die Lauer und erspähte die Übeltäter: „Eichhörnchen haben sie sich geholt.”
Auch für die Kleingärten hat Seemann praktische Befürchtungen. „Die Pflanzen sind ja durch die Schneedecke geschützt”, sagt er. Und Blumenzwiebeln seien widerstandsfähig. „Freilandrosen dürfen vor der Frostperiode nur grob beschnitten werden.”
Der Feinschnitt komme erst im Frühjahr. Aber oberflächennahe Wasserleitungen, in denen sich im Sommer so schön warmes (Dusch-)Wasser bilde, könnten den Frost übel nehmen. Das werde man dann im Frühjahr sehen.