Duisburg-Rahm. . Eine Behelfsbrücke ermöglicht es Fußgängern und Radfahrern, den Dickelsbach zu überqueren. Mit der neuen Lösung sind aber nicht alle zufrieden.
Einfach über den Dickelsbach und rein ins Grün: Das war seit längerer Zeit eher beschwerlich. Die Brücke am Neuenkampsweg, die direkte Verbindung nicht nur für viele Rahmer in das Naherholungsgebiet Heltorfer Mark, war seit Monaten gesperrt – keine Überquerung erlaubt. Dass sich viele dennoch über die stark baufällige Brücke wagten, war bekannt. Das Problem: Der Eigentümer der Brücke konnte nicht ermittelt werden, folglich konnten auch die erforderlichen Sanierungsarbeiten nicht stattfinden. Und dennoch: In der vergangenen Woche rückte schweres Gerät an, mit dem Ziel die Brücke wieder sicherer und passierbar zu machen.
„Ein Eigentümer konnte bislang nicht ermittelt werden. Es wird auch nicht davon ausgegangen, dass sich ein solcher ermitteln lässt“, erklärt Stadtsprecher Falko Firlus auf Anfrage der Südredaktion. Und er fügt hinzu: „In diesem Fall fällt die Verkehrssicherungspflicht an die Stadt. Aufgrund des sehr schlechten baulichen Zustands und der Tatsache, dass es sich hier um eine Wegeverbindung auf öffentlicher Fläche handelt, die stark frequentiert wird, bestand hinsichtlich der Verkehrssicherheit Handlungsbedarf.“
Die neue Stahlplatte über den Dickelsbach wiegt 730 Kilogramm
Allerdings: Bei der neuen Brücke handelt es sich lediglich um eine Behelfsbrücke. Die Arbeiter legten eine 730 Kilogramm schwere Stahlplatte mit Geländer über die alte Brücke, eine Gewölbebrücke. So wird das Gewicht von dem Gewölbe genommen.
Das war wohl auch dringend nötig, wie Falko Firlus berichtet: „Im Zuge einer Prüfung wurde festgestellt, dass sich die Gewölbebrücke in einem baulich sehr schlechten Zustand befindet.“ Schon vor mehr als drei Jahren wurde die Brücke für Kraftfahrzeuge gesperrt, später dann auch für Fußgänger und Radfahrer. Die Sicherheit „konnte nicht mehr gewährleistet werden“, so Firlus weiter.
Die Stadt hat eingegriffen, weil sie den Eigentümer nicht ermitteln kann
Wie alt die Brücke ist? Die Stadt kann dazu keine Angaben machen. Kennzeichnende Akten gibt es nicht. Und dass der Eigentümer doch noch irgendwann ermittelt werden kann, damit rechnet die Stadt ebenfalls nicht. Womit sie allerdings rechnet, sind die Kosten für die Errichtung der Behelfsbrücke: 6000 bis 8000 Euro gibt Falko Firlus auf die Frage nach den Kosten an.
Für Hans-Jürgen Simoneit – er geht mehrmals täglich auf seiner Hunderunde an der Brücke vorbei – geht es nicht um Kosten oder Eigentümer, ihm geht es um den Nutzen und darum, dass die Stadt gehandelt hat. „Ich finde das richtig gut, dass endlich etwas gemacht wurde.“ Aus Rahm und Umgebung würden die Brücke schließlich jede Menge Menschen benutzen. Es geht eben einfach über den Dickelsbach und rein ins Grün.