Bodenökologen der Uni experimentieren in Wanheim

Über die Minderung der Staubniederschläge im Duisburger Süden können sich die Gärtner zwar freuen, gegen die Belastung ihrer Böden hilft das kurzfristig nicht. Die haben ein „langes Gedächtnis” für Umweltbelastungen: Über die Jahre reichern sich die Schwermetalle aus dem Staub in den Böden an. Das führt dazu, dass vor allem großblättriges Gemüse (Grünkohl, Spinat, Mangold, Endivie, Sellerie auch Peterselie) über Luft und Boden die Schadstoffe aufnimmt. Als unbedenklich gelten hingegen der Verzehr von Fruchtgemüse (Tomaten, Gurken, Bohnen) und Obst, heißt es in den Anbau- und Verzehrempfehlungen, die von der Stadt schon 1999 herausgegeben wurden. Schnelle Abhilfe schafft da nur ein kompletter Austausch des Bodens. Nach Alternativen suchen Boden-Ökologen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) seit einiger Zeit auch in der Wanheimer Kleingarten- Anlage Feierabend an der Heiligenbaumstraße. Sie arbeiten Stoffe wie Tonminerale, Silikate, Phosphate, Kiesschlämme in die obersten 30 Zentimeter des Gartenbodens ein. Sie sollen die Schwermetalle im Boden binden und verhindern, dass sie von den Pflanzen aufgenommen werden. Zwar erfüllten bisher nicht alle Zusätze die Erwartungen, teileweise ließen sich aber die Schwermetall-Transfers in die Pflanzen um bis zu 50 Prozent reduzieren.