Dellviertel. . Die Modedesignerinnen Anika Schneider und Maia Kessler eröffnen am Freitag „Emma&Maille“. Dort gibt’s Altes und Schönes.

Schon als Studentinnen träumten Anika Schneider und Maia Kesseler von einem eigenen Geschäft. Beide lernten sich während ihres Modedesign-Studiums kennen, arbeiteten direkt nach der Uni allerdings erst einmal in der Industrie. Die eine entwickelte Trend-Kollektionen für die Marke Esprit, die andere entwarf Jersey-Kleidungsstücke für Marco Polo. „Leider ist der Job nur bedingt kreativ, man arbeitet viel mit dem Computer, schreibt Mails“, erklärt Anika Schneider. Bei einem Yoga-Kurs im Hausprojekt Hochfeld entdeckten die Designerinnen dann zunächst die Krümelküche und später die Räume, die nun ihren Laden beherbergen. „Emma&Maille“ heißt er und öffnet am Freitag seine Pforten.

„Wir haben alles selbst eingerichtet und sogar das Regalsystem entworfen und gebaut“, erzählt Maia Kesseler. Damit sich das Sortiment immer wieder anpassen kann, sind die Holzstreben abnehm- und versetzbar. Für „Emma&Maille“ bereiten die Gründerinnen alte Möbelstücke wieder auf, die sie auf dem Trödelmarkt oder am Straßenrand gefunden haben. Auch Zugwagennummern von der Deutschen Bahn bekommen bei ihnen eine zweite Chance oder ein alter Bosch-Mixer. „Der funktioniert noch“, betont Maia Kessel. Außerdem findet man Schmuck, kunstvolle Vasen, die im 3D-Druck-Verfahren hergestellt wurden, selbst gestaltete Karten, Stadtpläne und Mode bei ihnen. „Bisher sind es nur Einzelstücke. Eine komplette Kollektion ist noch nicht geplant“, sind sich die beiden Fachfrauen für Mode einig.

Herzstück ist eine alte Strickmaschine, mit der sie Schals aus einem Wolle-Acryl-Mix stricken. Vor Jahren hat Anika Schneider das Schätzchen gefunden und so lange im Keller aufbewahrt, bis sie nun den passenden Platz bekommen hat. „Das geht schneller als mit der Hand, ist aber trotzdem ganz schön viel Arbeit – vor allem, wenn sich Laufmaschen ziehen“, beschreiben sie. Später müssen die Enden dann noch umgenäht werden. Drei Stunden dauert so ein Schal. Die ersten Exemplare sind bereits fertig und kosten, je nach Länge, ab 60 Euro. Karten gibt’s schon ab einem Euro, die alten Möbel sind Liebhaberstücke. „Die Preise müssen wir noch anbringen.“

Am Freitag wird das Tante-Emma-Geschäft für Altes und Schönes mit einer Party samt DJ eröffnet. Los geht’s um 16 Uhr. Am Samstag geht die Eröffnungsfeier von 12 Uhr bis 20 Uhr weiter.