Huckingen. Luca, Paul und Markus bauen aus Lego clevere Roboter. Im nächsten Jahr wollen sie wieder an der World-Robot-Olympiade teilnehmen.
Es sieht so spielend leicht aus: Luca schaltet den Roboter auf dem Spieltisch ein. Und das Lego-Fahrzeug mit den zwei Antriebsrädern hinten und den beiden Rollen vorn setzt sich von seinem Parkplatz aus in Bewegung. Es fährt zu einem Platz, an dem ein Behälter mit einem Legostein darin steht, hebt ihn mit seiner Gabel hoch und kippt den Inhalt aus. Dann bringt es den Behälter an einen anderen Standort, dessen Untergrund die gleiche Farbe hat wie der Behälter. Ganz schön clever. Kein Wunder, dass Luca (16), Paul (16) und Markus (17) im Frühjahr am Mannesmann-Gymnasium auch den Vorentscheid für die Teilnahme am Deutschland-Finale bei der World Robot Olympiade in Ludwigshafen gewonnen haben.
Letztlich gab es ein Programmierproblem
Dort mussten sie sich allerdings mit dem letzten Platz unter 14 Teams ihrer Altersgruppe zufriedengeben. „Wir wollen das sportlich nehmen. Einen Letzten muss es immer geben“, sagt Informatiklehrer Jan Stratmann, der sich mit den Jungs wochenlang auf den Wettbewerb vorbereitet hat. „Wir wissen jetzt, was wir ändern müssen.“ Letztlich habe es sich um ein Programmierproblem gehandelt.
Bei der Vorführung an der Schule klappt es jetzt wieder wie am Schnürchen: Das Lego-Fahrzeug, so groß wie eine Katze, orientiert sich an aufgezeichneten Linien, erreicht sein Ziel, lädt, entlädt und sortiert um. Nur das Abwerfen der Ladung erfolgt so weit gestreut, dass die enge Öffnung der Sammelstelle immer verfehlt würde. Diesen Teil der Aufgabe konnte der Huckinger Roboter daher gar nicht erfüllen. „Dazu hätten wir eine andere Kippvorrichtung bauen müssen“, erklärt Markus.
Das gleiche Prinzip wie bei selbstfahrenden Autos
Vier Motoren hat das Fahrzeug des Trios: je einen zum Drehen und Anheben der Gabel und je einen zum Antrieb jedes einzelnen Hinterrades. Außerdem arbeitet es mit drei Sensoren. „Zwei erkennen, ob das Fahrzeug die Linie, an der es fährt, einhält“, erläutert Paul. Und der Sensor an der Gabel erkennt die Farbe des Behälters und kann sie mit der Farbe der Standfläche abgleichen. Das Sortieren nach gleichen Farben gehört auch zur Wettbewerbs-Aufgabe.
„Selbstfahrende Autos arbeiten im Grunde nach dem gleichen Prinzip“, sagt Markus, während er das Fahrzeug an seinen Ausgangspunkt zurück stellt. Überhaupt würde es diese Technik in Zukunft ermöglichen, dem Menschen einen Helfer zur Seite zu stellen, der ihm viele lästige Arbeiten, Aufräumen zum Beispiel, abnehmen könnte.
Zwei Monate Zeit, um das Modell zu entwerfen
Aber schon die gestellte Aufgabe mit dem Lego-Modell stellte die drei Technik-Freaks vom Mannesmann-Gymnasium vor eine große Herausforderung. „Wir hatten ja nur zwei Monate Zeit, das Modell zu entwerfen, zu bauen und das Computerprogramm dafür zu schreiben“, berichten sie. Letzteres war Markus’ Aufgabe. Mit dem vorgeschriebenen Lego-Programm als Grundlage ist er nicht glücklich. Wie ein kompliziertes elektrisches Schaltbild erscheint das auf dem Computerbildschirm. „Wenn man an einer bestimmten Stelle die Geschwindigkeit drosseln will, muss man unglaublich lange nach der Stelle suchen“, sagt er und zeigt auf den Bildschirm. Eine zu hohe Geschwindigkeit aber führe dazu, dass der Roboter von der Linie abweicht und sie nicht wiederfindet.
Im nächsten Jahr muss sich die Gruppe einen neuen Programmierer suchen. Markus steigt aus, macht dann Abitur. Die anderen aber wollen einen neuen Anlauf wagen. „Ludwigshafen hat gezeigt, dass solche Teams am erfolgreichsten sind, die über eine längere Zeit dabei bleiben“, berichtet der Lehrer. Also kann es künftig ja nur besser werden.