Serm. . „Kappes und Keene“ schmeckte auch bei sommerlicher Hitze. Imker brachte Honig von 45 000 Sermer Bienen mit

„Lokal“, das war das Stichwort für den 18. Sermer Kappesmarkt am Samstag. Statt austauschbarer Stände mit dem üblichen Klimbim setzte man auf ein überschaubares Angebot mit viel Kunsthandwerk, auf liebevoll gestaltete Spiele für Kinder und natürlich lokale Leckereien. Natürlich durfte auch das Sermer Traditionsgericht „Kappes mit Keene“ nicht fehlen - trotz sommerliche Hitze.

Die Prinzengarde stand mit einer Gulaschkanone vor der Herz-Jesu-Kirche und verteilte das deftige Gericht. Schon seit dem frühen Morgen hatten Jens Funke und zwei weitere Männer der Sermer Garde den Eintopf zubereitet.

„Hundert Kilo Kappes haben wir gebraucht“, erklärt der gelernte Koch Funke. Dazu 45 Kilogramm Kartoffeln und zehn Kilo Keene, also weiße Bohnen. 30 Kilo Zwiebeln, Speck und Schmand runden das ganze ab. Dazu gibt’s traditionell eine Mettwurst „vom Sermer Metzger“ und ein kühles Bier. „Das ist natürlich nichts für die schlanke Linie“, meint Funke, „sondern eher was lecker Deftiges“. Daher sei „Kappes mit Keene“ auch eigentlich ein Wintergericht.Früher haben es hauptsächlich Bauern gegessen, die in der Region Kappes und Kartoffeln anbauten.

Es schmeckte aber auch bei sommerlichen Temperaturen. Die Einnahmen, die durch den Essensverkauf eingenommen werden, werden an die teilnehmenden Vereine verteilt.

Auch die Grundschule am Lindentor hatte etwas vorbereitet, zwei knifflige Schätzfragen für Kinder und ihre Eltern. Traditionell spenden die Eltern der Drittklässler Lebensmittel, Süßigkeiten oder andere Dinge. Auch lokale Unternehmen steuern etwas bei. Diese Artikel werden in Geschenkkörbe verpackt, am Kappes-Markt konnte jeder das Gewicht der Körbe gegen eine kleine Spende schätzen. Wer am nächsten dran war, durfte einen der 23 Körbe mit nach Hause nehmen. Gehoben werden durfte der Korb vorher aber nicht – man musste sich auf sein Auge verlassen.

Kinder schätzen Gummibärchen

Benni Späh hatte sich einen Korb voll mit Süßigkeiten ausgesucht, den er gewinnen wollte. „Zwei Kilo“ sagt er, seine Mutter schaut etwas kritisch. Die Kleinen konnten auch noch ein Glas voller Gummibärchen schätzen, auch da gab Benni einen Tipp ab.

Auch Stefan Lindner hatte zum Kappesmarkt etwas Süßes mitgebracht: Honig. Lindner ist Hobby-Imker und verkauft Honig und Honigprodukte aus eigener Ernte. Sein Volk, knapp 45 000 Bienen, hält er quasi direkt um die Ecke, auf den Wiesen von Serm und Hüttenheim. Die Bienen suchen Nektar in Serm und den Feldern, die das Dorf umgeben. Selbst geschleudert und abgefüllt wird er vor Ort. Der Honig ist damit ein waschechtes lokales Produkt und passte perfekt zum diesjährigen Kappesmarkt.