Mündelheim / Serm. . Die Felder im Duisburger Süden blieben von größeren Unwettern verschont. Dennoch litt der Ertrag von Raps und Gerste. Mais und Kartoffeln gedeihen gut

Was ist das nur für ein Sommer? Nach einem schönen, heißen Sommertag folgte meistens der große Knall mit Hagel, Blitz und Donner. Plötzliche Wetterumschwünge, die vor allem den Bauern zu schaffen machen. Die Süd-Redaktion hat sich bei den Bauern in der Region umgehört. Hat die Ernte unter den Wetter-Eskapaden gelitten?

„In diesem Jahr merken wir wieder ganz deutlich, dass wir unter freiem Himmel und eben nicht in einer wetterunabhängigen Produktionshalle arbeiten“, sagt Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV). Der RLV rechnet damit, dass die Erträge beim Weizen 25 bis 30 Prozent unter denen des Vorjahrs liegen.

Landwirt Reinhard Mosch bewirtschaftet die Felder rund um Haus Grind in Mündelheim. Er bestätigt, dass seine Ernte nicht so gut wie in den beiden vergangenen Jahren ausgefallen ist. Die langanhaltende Nässe habe Gerste und Raps geschädigt. Die Ernte fällt geringer aus: zehn Prozent weniger Gerste, 15 Prozent weniger Raps.

„Das ist kein Spitzenertrag, nicht auf dem Niveau, was ich mir erhofft hatte“, gibt er zu, betont aber auch: „Ich bin dennoch zufrieden. Wenn ich klage, dann wirklich auf hohem Niveau. Die Bauern am Niederrhein waren von den Unwettern deutlich mehr betroffen als wir im Duisburger Süden.“ Glücklich ist Mosch über dem Ertrag des Weizens. Die Ernte von Mais und Zuckerrüben steht noch aus.

Auch bei Robert Greilich vom Holtumer Landhof liegt der Ertrag des Raps leicht unter dem Durchschnitt. Die Ernte der Gerste ist durchschnittlich und auch die des Weizens „sieht nicht schlecht aus“, erzählt er.

Weizen muss getrocknet werden

Dennoch muss der Landwirt Abstriche hinnehmen. Da der Weizen nach der Ernte teilweise getrocknet werden muss, entstehen zusätzliche Kosten, die den Gewinn verringern. „Mir ist es wichtig, gute Qualität zu ernten. Hätte ich mit der Ernte gewartet bis es trocken ist, wäre aus dem Weizen Futtergetreide geworden“, erzählt er. Und das ist nicht so viel wert.

Die Ernte der Zuckerrüben und des Mais steht noch aus. „Als wir die Samen gesät haben, war es sehr trocken. Für die Pflanzen ist der Regen rechtzeitig gekommen“, erklärt Greilich.

Landwirt Hermann Blomenkamp aus Serm hat sich auf die Ernte von Kartoffeln und Gemüse spezialisiert. „Der Ertrag beim Gemüse ist nicht ganz so wie er sein sollte. Salat und Kohlrabi haben schon ein bisschen durch den Regen gelitten“, sagt er, betont aber auch: „Wir sind hier noch ganz gut weggekommen und haben zum Glück nicht ganz so viel Regen abbekommen. Wenn es aber nicht der Regen ist, dann ist es was anderes. Irgendwas ist immer.“ Bei der Ernte seiner Kartoffeln erwartet der Sermer Landwirt keine bösen Überraschung: „Der Acker wurde gehegt und gepflegt. Der Ertrag wird in Ordnung ausfallen.“