Wedau. . Die Leonberger-Dame schaffte die höchste Stufe des Wasserrettungsdiploms mit Bravour. Zu den Prüfungen im Wambachsee reisten 18 Neufundländer und ihre Besitzer an.
Eigentlich jagt man bei einem Wetter wie am Samstag keinen Hund vor die Tür und schon gar nicht in den Badesee. Doch am Ufer des Wolfssees stehen Hundebesitzer in Regenjacken und Neoprenanzügen, an der Leine haben sie ihre nassen Neufundländer. 18 Hunde legen ihr Wasserrettungs-Diplom ab. Die „Neufundländer Wasserarbeitsgruppe NRW“, am Kalkweg 266 beheimatet, ist Ausrichter der Prüfungen.
Gebannt schaut das Publikum aufs Wasser, wo der zweijährige Pino gerade versucht, sein C-Diplom zu schaffen. Die Prüfungen für die leichteren A- und B-Diplome hat der braune Neufundländer schon erfolgreich hinter sich gebracht.
„Früher wurden Neufundländer gezüchtet, um den Fischern die Netze aus dem Wasser zu ziehen und um ertrinkende Segler zu retten. Das sind also richtige Wasserarbeitstiere“, weiß Christian Diedrichs, der Vorsitzende der Wasserarbeitsgruppe NRW.
Trotz optimaler Erbanlagen läuft es für Pino nicht so gut: Bei seiner ersten Aufgaben soll er einen Rettungsring vom Ufer zu einem Boot auf dem Wasser bringen. Anfangs schwimmt er zwar Richtung Ziel, dann dreht er aber wieder um und schwimmt an Land zu seiner Besitzerin Nicole Haberer-Diedrichs.
Die Richterin Monika Skarphagen aus Norwegen gewährt Pino einen zweiten Versuch. Gleiches Szenario, wie beim ersten Mal.
„Was ist denn heute mit ihm los? Eigentlich beherrscht er alle Aufgaben perfekt“, leidet einer der Umstehenden mit. „Hunde sind halt keine Maschinen. Ob es klappt oder nicht, das hängt immer von der Tagesform ab und der viele Regen macht es heute nicht leichter“, weiß Hundebesitzer Günther Karmann aus Bergisch Gladbach.
Für Pino gibt es trotzdem Kuscheleinheiten. „Ich hätte bei dem Wetter auch keine Lust gehabt und dann klappt es bestimmt beim nächsten Mal“, ist Christian Diederichs guten Mutes.
Die Nationalitäten der Hunde und Besitzer sind bunt gemischt. Die weiteste Anreise hatten die Estländerin Aili Kivinurm mit ihrer Hündin Oll. Mit dem Auto sind sie aus der Hauptstadt Tallin gekommen und haben auf dem Weg noch Kristina Lidaka und Aiko in Lettland abgeholt. „Wir wollten unbedingt das deutsche Diplom machen“, nennt die Estländerin den Grund für die lange Reise.
Der Niederländer Ben Goudriaan hat seine Hündin Kody auf das D-Diplom vorbereitet. Das D-Diplom ist quasi die Königsklasse. Die Hunde müssen gut trainiert sein, um es zu bestehen. Bei Leonberger-Dame Kody scheint das der Fall zu sein.
Souverän bringt die Hündin ein gelbes Seil von Land aus zu einem Boot.Die Insassen des Bootes schmeißen einen Rettungsring ins Wasser. Kody nimmt diesen und bringt ihn zu einer Frau im Neoprenanzug, die im Wasser liegt und laut nach Hilfe ruft. Die Dame hält sich an dem orangefarbenen Rettungsring fest und Kody zieht sie sicher an Land. Dafür gibt es viel Applaus der Zuschauer.