Wedau. . Beim Internationalen Fußballfest der SPD klappte es schon prima, das Zusammenspiel von Menschen aus verschiedenen Kulturen

„Ein gemeinsames Miteinander mit allen gesellschaftlichen Gruppen ist möglich. Das internationale Fußballfest steht symbolisch dafür“, sagt Ercan Idik von der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt der SPD.

Sein Blick schweift über die Anlage des VfL Wedau. Es ist laut, voll und lebensfroh. Ein Grill- und ein Getränkestand, eine Kuchentheke und eine Hüpfburg sind aufgebaut. Neben dem Ascheplatz wärmen sich die teilnehmenden Teams auf, währenddessen spielen vier Mannschaften gegeneinander. „Was die da machen, gefällt mir gar nicht. Da muss ich gleich mal als Trainer eingreifen“, schmunzelt Mahmut Özdemir, SPD-Bundestagsabgeordneter. Er ist für das Team „Jusos“. Kritisch, aber mit Humor, verfolgt er die Spielzüge seiner Jungs. Aufs Gewinnen kommt es nicht an. „Der Spaß steht im Vordergrund. Miteinander, inklusiv und integrativ ist das Motto“, betont Idik.

17 Hobby-Mannschaften aus ganz Duisburg sind der Einladung gefolgt. Mannschaften, die alle Menschen einschließen, Mannschaften, die Inklusion leben. „Flüchtlinge und Menschen mit Behinderung sind integriert – egal welches Alter, querbeet gemischt“, sagt Idik und fügt hinzu: „Der Umgang miteinander ist sehr fair. In den fünf Jahren, in denen es diese Veranstaltung schon gibt, wurde noch nie eine Rote Karte gezeigt.“

Die Idee, verschiedene Menschen zueinander zu führen, funktioniert. „Hier sieht man, dass es klappt. Sport ist am besten zur Integration geeignet“, so Idik.

„Schatzi, schenk’ mir ein Foto“, hallt es aus den Lautsprechern. An diese Musik müssen sich Berihu Tsegay und Jemal Abdu Omeredin wahrscheinlich erst einmal gewöhnen. Die beiden sind vor knapp zwei Jahren aus Eritrea geflüchtet. Seitdem versuchen sie, in Deutschland Fuß zu fassen. Beim VfB Homberg und dem VfL Wedau trainieren sie jede Woche, lernen auf diese Weise neue Leute kennen. „Wir haben Gutscheine für ein Trikot und Fußballschuhe bekommen“, freut sich Omeredin. „Danke“, fügt sein Freund hinzu. Ihr Deutsch ist holprig, sie verstehen aber schon Vieles. „Wir lernen die Sprache in Integrationskursen. Es ist eine sehr schwierige Sprache“, betont der 25-jährige Tsegay.

Sein Ziel ist es, sein Studium irgendwann einmal fortzuführen. Im Bereich Rechnungswesen will er dann später arbeiten. Fußballer zu werden, steht eher nicht zur Debatte. Aber das Interesse am Sport ist groß. Die EM-Spiele schauen sich die beiden oft in Stadtmitte an. Auf die Frage, wem sie die Daumen drücken, antworten beide mit „Deutschland.“ Integration kann so leicht sein.